Montag, 31. Oktober 2022

22-10-31 Die Chemnitz, nicht der Chemnitz

Zschopau ist nicht nur eine Stadt, sondern auch ein Fluss. Das lernten wir von einer Autobahntafel als wir die Zschopau überquerten. Chemnitz ist nicht nur eine Stadt sondern auch ein Fluss. Dies lernten wir bei der Lektüre des örtlichen Stadtplans.

Da Stadtpläne bekanntermaßen Namen ohne Artikel schreiben blieb die Frage im Hintergrund: Der Chemitz oder die Chemnitz blieb also im Hinterkopf. Bis wir heute im Stadtbad Chemnitz waren - das in den 87 Jahren seiner Geschichte leider mehrfach von der nahe gelegenen Chemnitz überflutet wurde. Worauf eine Geschichtstafel im Bad hinwies.

Eine Geschichtstafel war mehr als verdient. Denn hier warf  sich Chemnitz in den Claim "Stadt der Moderne". Geplant und begonnen als Palast der Neuen Sachlichkeit 1929/1930, fertig gestellt 1935 als größtes und modernstes Bad Europas, ist das Bad eine komplette Wucht. Mich gleichzeitig erinnernd an das Hygienemuseum Dresden (Außen), das Stadtbad Mitte und den Bahnhof Roma Termini (innen). Natürlich mit 50-Meter-Bahn. Mehr als beeindruckend ein Ergebnis der 2010er/2020er, der Umkleide-Sanitärbereich, der mit Abstand der luxuriösestes solcher Bereich war, den ich je in einem kommunalen Bad erlebte. Und während wir so schwärmten entdeckten wir noch ein Becken mit 25-Meter-Bahnen. Holla, die Waldfee. Ich dachte ich hätte schon viel an deutscher Schwimmbadlandschaft gesehen. 


Nachmittags dann das gleich emotionale Erlebnis (Holla die Waldfee) in komplett anderem Ambiente: auf verschlungenen Wegen mit Umplanungen begaben wir uns zum "Jagdschloss Augustusburg", das ungefähr genauso wie ein normales Jagdschloss wirkt wie das Pentagon wirkt wie ein normales Verwaltungsgebäude. Nur dass Augustusburg deutlich pittoresker ist, und eine bessere Aussicht hat. Der Name "Krone des Erzgebirges" erschließt sich sofort, wenn man dort ist - was neben uns noch viele hundert sächsische Touristen waren. Immerhin war in Sachsen Feiertag.

Leider zickte das Auto auf dem Weg durch das Chemnitzer Umland. Es fing sich schnell wieder, sorgte bei mir aber für den Rest des Nachmittags zu einer latenten Grundgenervtheit, die ich nur mühsam in den Griff bekam. Erst als uns auffiel, dass anders als im uns umgebenden Sachsen ja in Berlin ein normaler Werktag ist, wir einfach so die Autowerkstatt anrufen können, verbesserte sich das auch wieder.

Zum Abschluss möchte ich festhalten, dass ich heute im 50s Ville Diner/Motel die besten Hotelpancakes aller Zeiten hatte. 




2 Kommentare:

Liesel hat gesagt…

Leider war bei mir der Montag schon mit Family-Time ausgelastet. Aber ihr habt ja das Wetter gut genutzt. Aber vielleicht ergibt sich mal wieder die Chance.

dirk franke hat gesagt…

Bestimmt. Nächstes mal wenn ich mal wieder in der Gegend bin, denke ich dann auch rechtzeitig daran. Ich hoffe, ihr hattet einen netten Tag.