Mittwoch, 27. Oktober 2010

Die Nöte des Drschrotti mit der Schleckmuschel

Schleckmuscheln - multi-colored

Erinnert sich jemand an Schleckmuscheln? Für diejenigen, die die 80er verdrängt haben: Schleckmuscheln, auch bekannt als Leckmuscheln, sind niedliche Süßigkeiten, bei denen man die übliche Zucker-Aromastoff-Mischung aus einer muschelförmigen Schale lecken muss. Anscheinend existieren sie noch, denn ein offensichtlicher Teilnehmer der Schleckmuschel-Industrie schlug letztes Jahr in Wikipedia auf. Womit man rechnen sollte: die Schleckmuschelindustrie ist nicht so friedlich wie es Ihrem Produkt entspräche.

Seit 2008 gibt es einen Schleckmuschel-Wikipedia-Artikel. Leider ist der Schleckmuschelmarkt wissenschaftlich nicht erschlossen, so dass sich die Quellensuche als schwierig gestaltete und die Schreiber auch auf einfache Websites in ihrer Recherche zurückgreifen mussten. Am 15. April 2009 enthielt der Artikel unter anderem den Satz:

Schleckmuscheln werden von der Firma Trawigo produziert und vertrieben.[1]
Belegt ist der Satz mit einem Link zum Unternehmen Trawigo. Trawigo nun wiederum nimmt die Website irgendwann vom Netz.

Das nun wiederum führte zum Auftritt von Drschrotti. Drschrotti hat eine Schleckmuschelobsession; sämtliche Beiträge dieses einst hoffnungsvollen Jungwikipedianers drehten sich um die Schleckmuschel. Um genau zu sein, darum, die Schleckmuschel von Trawigo zu trennen. Sein erster Beitrag ist ein Löschantrag gegen die Trawigo-Erwähnung, der dann auch die gesamte Argumentation zusammenfasst:

Diese Behauptung suggeriert, daß Trawigo die Schleckmuscheln als einzige Firma produziert und vertreibt. Das ist nachweislich absolut falsch !!! Es verzerrt den Wettbewerb und verschafft der Firma Trawigo einen unlauteren Vorteil. Das um so mehr, weil jeder der in google Schleckmuschel sucht dies vorfindet:


Nun bringt Drschrotti leider keine Nachweise über weitere Hersteller und erweitert das Wissen, sondern er legt nach, der Trawigo-Geschäftsführer sei 79!

Die nicht-Überzeugten Wikipedianer kriegen zu hören, dass sie gar nicht seriös seien, nicht akribisch prüfen würden, und der Schleckmuschelmarkt der Wettbewerbsverzerrung unterläge. Zwei Tage später zeitigen die Tiraden Erfolg. Trawigo existiert auch in der Wikipedia nicht mehr, der Schleckmuschelartikel existiert weiterhin; nur weiß kein Leser mehr, wo die kleinen Schleckmuscheln eigentlich herkommen.

Was schade ist: Drschrotti, wenn Du mehr weißt, dann sage es doch einfach. Das würde allen Beteiligten mehr helfen als vage Rants im Nebel der Überlegenheit. Liebe Wikipedianer: man kann Euch auch instrumentalisieren, wenn man löschen statt werben will. Liebe Leser: Falls sich hier jemand mit Schleckmuscheln auskennt..

Keine Kommentare: