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Sonntag, 21. August 2022

22-08-21 Haben Wespen Ohren?

Wir saßen mit dem E-Motorrad-Pärchen unter dem Apfelbaum, schauten Hornissen zu, die sich an Äpfeln labten. Wir verscheuchten erfolgreich Wespen (Marmeladenwespen, keine Hippiewespen) mit Hilfe des Wäschesprengers. Dabei fragte wir uns: Haben Wespen Ohren? Hören sie die laut brummenden Hornissen direkt nebenan? Hören sie den Starenschwarm, der über uns rauscht? 

Regen und nicht ganz so ausgedörrte Landschaft lockten den ein oder anderen Admiral hervor. Sie setzten sich auf die Motorradbraut von Assissi, auf die Stühle, oder neben die Kaffeetassen. Regen war gefallen! Soviel, dass die aus Versehen draußen stehende Schubkarre bis an den Rand vollgelaufen war. Wir konnten mit ihr den Zierapfel zusatzwässern. Jetzt nur noch vier Wochen durchgehend jeden Tag dieser Regen und der Boden erholt sich vielleicht.

Aber lieber Dürre als Kälte? Der neue Gaspreis des Kaptains kam per Mail. Wir hatten mit heftigen Einschlägen gerechnet. Aber das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Vermutlich wäre "Möbel im Wohnzimmer verbrennen" preiswerter.

Noch haben wir Zeit zum Überlegen. Noch sind wir näher an 35 Grad als an 5 Grad. Noch fliegen die Wespen. Die keine Ohren haben, sondern Härchen. Mit denen können die Wespen nur ungefähr Geräusche in der Nähe wahrnehmen. Und nur bis zu einer Frequenz von 500 Hz - was die untere Schwelle dessen ist, was Menschen als angenehm empfinden. Laute Bassboxen in der Nähe hören Wespen. Menschliche Stimmen, Hornissen ein paar Meter entfernt oder Trillerpfeifen, hören sie nicht.  

Lesetipp: Susanne Rost für die Berliner Zeitung über historische Berliner Seebäder: Berliner Sommerträume: Die vergessenen Seebäder




Samstag, 18. April 2020

Wespen lange Beine gefährlich?

Wespen mit langen Beinen sind Hippiewesten. Sie sind vollkommen ungefährlich. Sie sehen dekorativ aus und fressen Stechmücken. Ihr und Feldwespen mit den langen Beinen: Macht Liebe und Friede inmitten der Blumen.

Die Wespe schaut gnatschig. Sie stampft mit den Beinen auf und läuft einen Umweg. Wieder habe ich es gewagt, mich mit Kaffee auf unsere Terrassenstufen zu setzen. Unter deren Bohlen wohnen die Wespen. Der Ein- und Ausstieg verläuft durch die Stufen. Oder nicht. Wenn ein Mensch darauf sitzt, funktioniert der Eingang nicht. Die Wespe wirkt planlos.

Die Frühlingssonne hat die Tiere aus dem Bau gelockt. Gelb-orange Beine und Fühler glänzen im Licht der Sonne, wenn sie ein- und ausfliegen. Die Wespen bereiten sich auf den Sommer vor. Ziehen im Flug lässig ihre Beine hinter sich her. Sie haben keine Angst vor mir – es sind Wespen. Im Gegensatz zu den bekannten Marmeladenwesten bleibt sie friedlich. Ich bin versucht, eine Wespe zu streicheln.

Nahaufnahme Hausfeld-Wespe auf Terrasse.
Bild: Gallische Feldwespe (Polistes dominula) raspelt Holzfasern zum Nestbau (aufgenommen in Stuttgart) Von: Pjt56 Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International


Die Feldwespen, Polistinae, sind mit den bekannten „Echten Wespen“ so eng verwandt wie mit den Solitärwespen. Sie sehen den Echten Wespen ähnlich. Ähnlich wie die Marmeladenwespen bilden Sie Kolonien. Diese umfassen nicht viele hunderte oder tausende Mitglieder, sondern 30 bis 40 Wespen.

Den Feldwespen ist es möglich auf engem Raum mehrere Kolonien zu bevölkern. Neben den Bauten unter den Terrassenbohlen siedeln sich bei uns Feldwespen unter dem Dachüberhang an. Dort können wir das offene Nest sehen. Das kaum größer wird als ein Tennisball. Platz brauchen 40 Wespen nicht. Die Wespe mit den langen Beinen ist die Gallische Feldwespe, Polistes Dominula, in den letzten Jahren auch „Haus-Feldwespe.“ Sie ist erkennbar durch die lässig baumelnden Beine im Flug, die gelb-orange gefärbt sind. Während der Trivialname „Gallische Feldwespe“ sich in den Jahrhunderten verliert, erschließt sich der Name Haus-Feldwespe einfach. Die Wespen mögen menschliche Häuser.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Hornissenschwebfliege ungefährlich

Tapp. Tapp. Tapp. Eine Hornisse lugt über den Rand der Treppe. Kommt langsam näher. Sie schaut. Aber eine komische Hornisse. Eine breite Hornisse mit seltsamem Gang. Eine unheimliche Hornisse?




Langsam dachte ich, ich gewöhne mich an den Garten und seine Lage in der Brandenburger Trockensteppe. Ich legte meine persönlichen Vorstellungen von Farn, Bambus, Schilf etc. ad acta. Denn meine Vorstellungen wie Landschaft und damit auch kleinräumig gestaltete Landschaft – aka Garten – aussehen sollte, entstanden in der norddeutschen Tiefebene, teilweise nahe der Nordsee im Land von Regen und Nebel, bei Höchsttemperaturen von 22 Grad  und dem ein- oder anderen Entwässerungsgraben direkt an der Straße.

Aber dort bin ich nicht mehr: Hier ist Brandenburg! Mehrere Jahre knallende Sonne, wenig Regen, mitteldurchlässiger Boden. Lavendel statt Farn, Wilde Möhren statt Schilf, Sanddorn statt Hundsrosen.

Hummeln im Lavendel, Erdwespen in den Lehmhügeln, Zuzügler aus dem Süden wie die Große Holzbiene im Garten. Meine wagemutigeren Überlegungen gingen mittlerweile eher in Richtung Pomeranze als in Richtung Farn. So langsam hatte ich mich an die leicht mediterrane Anmutung gewöhnt, Grabwespen, Sandwespen, Grashüpfer, Eidechsen und Zikaden in mein Herz geschlossen. Semitrockensteppe hat etwas für sich.

Und dann 2017: Dauerregen. Starkregen. Dauerregen. Dauernder Starkregen und starker Dauerregen.

Freitag, 2. September 2016

Raupe, grün, Rose

"Raupe, grün, Rose" taugt nicht als Google-Suchbegriff. Auch "Raupe, ringelig, brauner Kopf" bringt nichts. Eindeutige Ergebnisse: Nichts. Oder um genau zu sein: die Frage bringt sehr viele Ergebnisse. Zu viel. Die Zahl der grünen Raupen übersteigt erheblich die Zahl der grünen Schmetterlinge und die Bildersuche zeigt viele Varianten von grün, Raupen, Rosen, Ringeligen - und dennoch nicht die Gesuchte.



Also taucht in unserem Kleintierzoo mal wieder die Frage auf: was ist dieses grüne Tier? Hat es etwas mit dem großen Löchern in der Rose zu tun? Ich muss sagen: Mit jeder Pflanze mehr, die wir versuchen am Leben zu halten, steigt meine private Ablehnung gegenüber Vegetariern und steigt meine Anerkennung gegenüber fleisch- und insektenfressenden kleinen Tierchen. Das grüne Wesen scheint Vegetarier zu sein. Das kostet Sympathiepunkte. Aber was ringelt denn nun? Weiß es das Falterbuch? Eine Falterbestimmungsseite? Nein!