Samstag, 4. September 2010

Making Sense of Sarrazin, nächste Annäherung

Ausgerechnet die Bild scheint zu ähnlichen Schlußfolgerungen zu kommen wie ich, wenn es darum geht, was nun die eigentliche Substanz des Sarrazin-Boheis ist. Ich schrieb der "größte und emotionalste Teil der Posts bezog sich gar nicht auf Sarrazin oder Muslime oder Integration, sondern regte sich eher über die Medien und Politiker auf", Bild schreibt "Das wird man ja wohl sagen dürfen!", Metadebatte galore.

Aber was ist "das"? Um Sarrazins Buch und die Thesen kann es nicht gehen, ein reltiv typischer Kommentar: "So muss man sich zwingend fragen, warum so bekannte Intellektuelle wie G. di Lorenzo oder Frau Stern, an einzelnen Worten im Buch reiten, statt zu versuchen den Sinn des Buches zu verstehen." Was ist "der Sinn"?, Das "das", das "darüber"? Leute, die meinen, dass jugendliche Gewalttäter hart bestraft gehören sind nun auch öffentlich nicht selten. Daraus Hartz-IV-Empfänger für überbezahlt zu erklären, haben ganze Lobbyverbände ihre Hauptexistenzberechtigung gezogen. Kann man sagen, dass Gewalttäter meistens jung sind, fast immer männlich, und überdurchschnittlich oft türkische Eltern oder Großeltern haben - zwar mit Zögern, aber mittlerweile geht das.

Sind sie alle nur verwirrt und weinerlich, verwechseln sie "man darf nicht", mit "es gibt große Teile der Öffentlichkeit, die das anders sehen?" Sicher auch. Vorallem aber scheint es doch darauf hinaus zu laufen: irgendwann muss man in all den Argumentationen sagen, dass Türken per se weniger Wert sind als Deutsche, sonst gehen sie nicht auf. Sobald man detailliert wird, wird man als Rassist angreifbar, bleibt man vage, kommt ein "darüber, "das", "der Sinn" heraus. Ewiges Diskussionsdilemma. Deshalb reden die einen jetzt auch über "einzelne Worte", Statistiken, Tabellen, die anderen über das vage Große und Ganze.

Keine Kommentare: