Dieses kleine Land Israel: halb so groß wie Niedersachsen. In Israel leben ähnlich viele Menschen wie zwischen Nordsee und Harz. Während es aber anscheinend selbst den Oldenburgern, Emsländern, Heidjern und Hann.Mündenern schwerfällt, Begeisterung und Interesse am eigenen Land zu entfalten, fiebert die halbe Weltgemeinschaft mit, um und gegen Israel.
Das Land zwischen Galiläa und Negev, See Genezareth und Eilat lässt die Menschen nicht ruhen. Das Land, das in vielerlei Hinsicht so wirkt, als wäre es jenseits von Raum und Zeit und das doch gleichzeitig so gegenwärtig, erdgebunden und im hier und jetzt präsent ist. Das Land, in dem sich mit der Grabeskirche der heiligste Ort der Christenheit befindet – und dieser wiederum berühmt ist durch eine Holzleiter, die aus politischen Gründen seit über 100 Jahren nicht von der Stelle gerückt werden kann. Aber christliche Pilger müssen sich im Land nicht nur mit der Grabeskirche begnügen.
Madame und ich sitzen im kleinen Miet-Toyota irgendwo in den Bergen Galiläas. Feierabendverkehrsstau. Pick-Up-Trucks um uns herum, japanische Groß- und Kleinwagen. Von rechts mündet eine Straße in die unsere, was fast obligatorisch Hupen, Blinken und Gestikulieren hervorruft. Im Rückspiegel kann ich Mutter und Teen-Tochter im Kopftuch beobachten, die gerade wild zu einer mir unhörbaren Musik singen.
„Schau mal“, spricht mich Madame an. „Die Miracle Bar“ und gleich daneben der Supermarkt „Miracle Shopping“ und ein großes Hochzeitsgeschäft „World of Miracles“. „Weißt Du, wo wir sind?“ „Nö, interessiert mich auch grad nicht wirklich. Ich bin noch damit beschäftigt, nicht im Kleinlaster von links zu landen.“ Eine gute Viertelstunde Feierabendstau und 500 Meter später erreichen wir ein Schild. Ach schau, „Kana“. Der Ort der Hochzeit:
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Montag, 25. Dezember 2017
Dienstag, 21. November 2017
Parken Jerusalem möglich?
Parken in Jerusalem ist möglich. Autofahren in Jerusalem ist möglich. Beides ist nicht einmal wirklich schwer. Von den zahlreichen Israel-Mythen, mit denen wir vor unserer Reise konfrontiert waren, erwies sich Mythos von der Unmöglichkeit des Autofahrens in Jerusalem als einer der hartnäckigsten – und falschesten. Mit etwas Planung lässt es sich in dieser Stadt problemlos Parken und Fahren.
Bei allen unseren Erkundigungen, die wir vorher einholten, erfuhren wir dasselbe: "Gebt den Mietwagen bloß ab!", "Seid nicht wahnsinnig und fahrt mit dem Auto in die Stadt.", "Niemand parkt freiwillig in Jerusalem" und ähnliches. Einzig unser Hotel sah das etwas anders, aber dazu später. Generell waren sich alle einig, dass es weder sinnvoll noch möglich ist, mit dem Auto nach Jerusalem zu fahren. Da die Alternativen allerdings waren, entweder einen knappen Tag durch komplexes Mietwagen hin- und hertauschen zu verlieren oder aber saftige Aufschläge zu bezahlen, weil wir das Auto an anderen Orten zurückgeben als abholen, probierten wir es einfach aus.
Neben dem Mythos „In Jerusalem kann man gar nicht parken“, hielt sich ein anderer Mythos auch hartnäckig „Fahren in Israel ist total chaotisch.“ Ich verstehe, wie Deutsche zu dieser Auffassung kommen: Autofahren in Israel ist anders als Autofahren in Deutschland.
Madame beschrieb es schöner als ich „Nicht aggressiv. Aber manchmal überraschend.“ Ich würde sagen: „Gefahren wird dort, wo Platz ist“. Nicht unbedingt derjenige fährt, der Vorfahrt hat, sondern derjenige, der zuerst in der Lücke ist. Die Lücken, in die man stößt, sind kleiner, die Fahrmanöver auf den ersten Blick waghalsiger. Das ist gewöhnungsbedürftig. Aber – und hier folgt ein großes Aber – nach einiger Zeit mir persönlich sympathischer.
Denn der israelische Fahrstil ist nicht aggressiv. Wer zuerst fährt, der wird fahren gelassen. Die anderen bremsen, weichen aus, machen Platz. In Situationen, in denen ich in Deutschland nie fahren würde – weil ich Angst hätte, dass mir ein Anderer einfach aus Prinzip in die Tür fährt – fuhr ich in Israel vollkommen problemlos. Weniger fahren nach sturer Vorgabe und mehr fahren mit Mitdenken. Fahren mit aufeinander achten. Insgesamt schien mir das flüssiger. Vor allem wirkte es weniger aggressiv als in Deutschland.
Bei allen unseren Erkundigungen, die wir vorher einholten, erfuhren wir dasselbe: "Gebt den Mietwagen bloß ab!", "Seid nicht wahnsinnig und fahrt mit dem Auto in die Stadt.", "Niemand parkt freiwillig in Jerusalem" und ähnliches. Einzig unser Hotel sah das etwas anders, aber dazu später. Generell waren sich alle einig, dass es weder sinnvoll noch möglich ist, mit dem Auto nach Jerusalem zu fahren. Da die Alternativen allerdings waren, entweder einen knappen Tag durch komplexes Mietwagen hin- und hertauschen zu verlieren oder aber saftige Aufschläge zu bezahlen, weil wir das Auto an anderen Orten zurückgeben als abholen, probierten wir es einfach aus.
Autofahren
Neben dem Mythos „In Jerusalem kann man gar nicht parken“, hielt sich ein anderer Mythos auch hartnäckig „Fahren in Israel ist total chaotisch.“ Ich verstehe, wie Deutsche zu dieser Auffassung kommen: Autofahren in Israel ist anders als Autofahren in Deutschland.
Madame beschrieb es schöner als ich „Nicht aggressiv. Aber manchmal überraschend.“ Ich würde sagen: „Gefahren wird dort, wo Platz ist“. Nicht unbedingt derjenige fährt, der Vorfahrt hat, sondern derjenige, der zuerst in der Lücke ist. Die Lücken, in die man stößt, sind kleiner, die Fahrmanöver auf den ersten Blick waghalsiger. Das ist gewöhnungsbedürftig. Aber – und hier folgt ein großes Aber – nach einiger Zeit mir persönlich sympathischer.
Unser Isra-Mobil. Hier nicht in Jerusalem. |
Denn der israelische Fahrstil ist nicht aggressiv. Wer zuerst fährt, der wird fahren gelassen. Die anderen bremsen, weichen aus, machen Platz. In Situationen, in denen ich in Deutschland nie fahren würde – weil ich Angst hätte, dass mir ein Anderer einfach aus Prinzip in die Tür fährt – fuhr ich in Israel vollkommen problemlos. Weniger fahren nach sturer Vorgabe und mehr fahren mit Mitdenken. Fahren mit aufeinander achten. Insgesamt schien mir das flüssiger. Vor allem wirkte es weniger aggressiv als in Deutschland.
Montag, 15. Juni 2015
Darummagichberlin (LXIX)
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