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Sonntag, 1. April 2018

Ostern? Hase? Tradition?

Ostern ist blau. Ostern ist grün. Wenn ich tief in mich gehe, was Ostern eigentlich für mich ist, dann entdecke ich die rationale Schicht mit dem christlichen Feiertag, der christlichen Bedeutung ebenso wie der soziologisch-historischen Bedeutung, warum es im Jahr 2018 in Deutschland so gefeiert wird, wie es gefeiert wird.





Die christo-emotionale Schicht


Weiter auf der inneren Entdeckungsreise folgt die christo-emotionale Schicht. Der Restchrist in mir taucht auf, der immer noch ein wenig beleidigt ist, dass Weihnachten das große Fest hier ist – wo diese Stellung doch eigentlich Ostern zustände.

Kreuzigung und Auferstehung stellen das zentrale Ereignis aller Evangelien dar. Jesu Geburt hingegen ist eine Nebenstory eines Evangeliums ist, die überhaupt nur bekannt ist, weil Sie am sich seines christlichen Ursprungs schon lange entledigten Weihnachtens, mit durchgeschleppt wird.

Hier tauchen erste Bilder auf: die Barockkirche Wesselburen in Dithmarschen, der Ostergottesdienst im Dunkeln mit Madame und Ms. Moin, lutherische Rituale, die so ritualistisch sind, dass sie schon fast katholisch wirken – und dann der helle Schein, das Licht. Er ist auferstanden.

Dienstag, 21. November 2017

Parken Jerusalem möglich?

Parken in Jerusalem ist möglich. Autofahren in Jerusalem ist möglich. Beides ist nicht einmal wirklich schwer. Von den zahlreichen Israel-Mythen, mit denen wir vor unserer Reise konfrontiert waren, erwies sich Mythos von der Unmöglichkeit des Autofahrens in Jerusalem als einer der hartnäckigsten – und falschesten. Mit etwas Planung lässt es sich in dieser Stadt problemlos Parken und Fahren.

Bei allen unseren Erkundigungen, die wir vorher einholten, erfuhren wir dasselbe: "Gebt den Mietwagen bloß ab!", "Seid nicht wahnsinnig und fahrt mit dem Auto in die Stadt.", "Niemand parkt freiwillig in Jerusalem" und ähnliches. Einzig unser Hotel sah das etwas anders, aber dazu später. Generell waren sich alle einig, dass es weder sinnvoll noch möglich ist, mit dem Auto nach Jerusalem zu fahren. Da die Alternativen allerdings waren, entweder einen knappen Tag durch komplexes Mietwagen hin- und hertauschen zu verlieren oder aber saftige Aufschläge zu bezahlen, weil wir das Auto an anderen Orten zurückgeben als abholen, probierten wir es einfach aus.

Autofahren


Neben dem Mythos „In Jerusalem kann man gar nicht parken“, hielt sich ein anderer Mythos auch hartnäckig „Fahren in Israel ist total chaotisch.“ Ich verstehe, wie Deutsche zu dieser Auffassung kommen: Autofahren in Israel ist anders als Autofahren in Deutschland.

Madame beschrieb es schöner als ich „Nicht aggressiv. Aber manchmal überraschend.“ Ich würde sagen: „Gefahren wird dort, wo Platz ist“. Nicht unbedingt derjenige fährt, der Vorfahrt hat, sondern derjenige, der zuerst in der Lücke ist. Die Lücken, in die man stößt, sind kleiner, die Fahrmanöver auf den ersten Blick waghalsiger. Das ist gewöhnungsbedürftig. Aber – und hier folgt ein großes Aber – nach einiger Zeit mir persönlich sympathischer.

Unser Isra-Mobil. Hier nicht in Jerusalem.

Denn der israelische Fahrstil ist nicht aggressiv. Wer zuerst fährt, der wird fahren gelassen. Die anderen bremsen, weichen aus, machen Platz. In Situationen, in denen ich in Deutschland nie fahren würde – weil ich Angst hätte, dass mir ein Anderer einfach aus Prinzip in die Tür fährt – fuhr ich in Israel vollkommen problemlos. Weniger fahren nach sturer Vorgabe und mehr fahren mit Mitdenken. Fahren mit aufeinander achten. Insgesamt schien mir das flüssiger. Vor allem wirkte es weniger aggressiv als in Deutschland.