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Montag, 31. Januar 2011

Na dann fragt doch einfach..

Umfragen über Umfragen. Nicht nur, dass die Journalistenherden gerade über Wikipedia herzogen, und Wissenschaftler sowieso andauernd da sind, jetzt wollen auch noch Wikipedianer und Wikimedianer was von den Wikipedianern wissen. Um einen Überblick zu behalten: das läuft grad:

Nochmal hinweisen möchte ich auf meine eigene Millionenliste. Mal angenommen, Wikipedia hätte ganz hohe Spendeneinnahmen, wofür sollten sie ausgegeben werden.

Und auch wenn Wikipedianer durchaus Ideen haben, wie sie Geld ausgeben können, einnehmen möchten sie es eher nicht. Achim fragt, ob Wikipedia sich institutionell an VG-Wort-Ausschüttungen beteiligen sollten. Kann und sollte man viel zu sagen, das Umfrageergebnis ist jedoch überraschend eindeutig: NEIN. (und noch ein Lesetipp: Wikipedianer verschenken Millionen) Privat würde ich das trotzdem jemand raten, vielleicht kann ich ja noch jemand dazu überreden, hier mal einen Guide zu schreiben, wie das geht.

Schon etwas älter ist die Mitgliederbefragung von Wikimedia Deutschland so an sich. (Anmeldung erforderlich, wenn ich richtig deute aber auch für Nichtmitglieder)

Und noch etwas älter, und leider ziemlich unbemerkt durchgerutscht irgendwie, die Abstimmungsergebnisse beim Wissenswert-Wettbewerb.




Montag, 6. Dezember 2010

Wikimedia-Wettbewerbe. Acht Gewinner bei Wissenswert, diverse Verlierer bei Zedler

Und auf dem laufenden zu bleiben. Wikimedia hat gestern Abend (ich hoffe ihr habt einen brauchbaren Überstudenausgleich..) die Nicht-Gewinner des Zedler-Wettbewerbs für mich findbar verlinkt, und vorhin dann die Gewinner des Wissenswert-Wettbewerbs. Um mit den guten Nachrichten anzufangen. Folgende Projekte werden durch Wikimedia Deutschland gefördert:

herzlich:

* WikiStories – Einblicke von Zeitzeugen von Werner Jansen und Ahmet Emre Acar
* Luftbilder für OpenStreetMap von OSM-Stammtisch Dortmund (Marc Gehling, Olaf Kotzte)
* Links to free and open – das Verzeichnis freier Projekte von Jan-Christoph Borchardt
* Motivationsfilm für Creative Commons von Amadeus Wittwer
* WikiQuest – kooperatives Lernen mit freien Inhalten von Andreas Bietenbeck
* Freies Wissen als hörbarer Podcast von Tabitha Hammer
* Barrierefreies Onlineportal für Karten- und Routing-Services von Annette Thurow
* Public Domain Projekt von Carl Fisch und Philippe Perreaux


Und ja, bei den acht Projekten ist nicht eines dabei, das in meiner inneren Auswahl war und genau zwei, die ich immerhin in Erwägung gezogen hatte. Gut, dass ich im Moment keine Zeit zum ranten hab :-) Da freue ich mich lieber darüber, dass Wikimedia den Wettbewerb nächstes Jahr wiederholen möchte, und wir bis dahin hoffentlich viel gutes von den Siegern hören werden. Mindestens ein Juror erlaubt auch einen kleinen Einblick in den Entscheidungsprozess. Philipp Otto zu Wissenswert:

Als Mitglied der Jury freue ich mich besonders, dass es gelungen ist, acht wirklich innovative Projekte zur Förderung freien Wissens auszuwählen. Bei insgesamt 93 Einsendungen war es alles andere als leicht, hier eine Entscheidung zu treffen.

Wesentlich weniger Teilnehmer als bei Wissenswert haben sich an der Zedler-Medaille beteiligt. Die Liste der Teilnehmer steht zwar schon seit einer Woche online, aber ich war in Wikipedia ehrlich gesagt vor allem damit beschäftigt, den Aluhut und die SuicideGirls durch Artikelausbau von den Löschkandidaten zu retten. Schön, dass der Verein mittlerweile redundant genug arbeitet, um auch mir das Auffinden solcher Seiten zu ermöglichen. Hier ist die Liste der Zedler-Teilnehmer. Und ja, ich habe leider den Verdacht, dass die Zahl der Extra-für-Zedler geschriebenen Beiträge bei unter 10 liegt. Andererseits: liebe Wikipedianer, ein Gewinn ist möglich.

Gruene Energie

Kein Gewinner beim Zedler-Bildwettbewerb: Grüne Energie.


Freitag, 26. November 2010

Wissenswert-Projekte (VI): Berlin live Wiki

So, auf zum letzten Teil der Wissenswert-Serie. Ich vermute mal das Grundprinzip ist mittlerweile klar: Wikimedia Deutschland verteilt Geld. Im Rahmen des Wissenswert-Initiative können Projekte zwischen 500 und 5000 Euro Förderung gewinnen, die mit den Zielen von Wikimedia Deutschland übereinstimmen. Für eine große Übersicht gibt es dem Rundumschlag.

Das Berlin live Wiki steht mir gleich aus zweierlei Gründen nahe: einerseits bin ich eh großer Anhänger und Verfechter des echten Lokaljournalismus, zur Zeit schaue ich da halt recht zwangsläufig besonders auf Berlin. Zum anderen lese ich das schon existierende Magazin Bier statt Blumen recht regelmäßig und wünsche mir mehr Inhalte dieser Art.

Johanna von Stülpnagel und Nicole Walter schlagen ein journalistisch betreutes Wiki mit offener Redaktion vor, dass nicht nur Inhalte erstellen soll. Ebenso soll es auch die politisch, kulturell und gesellschaftlich engagierten Menschen vernetzen, die das Wiki lesen oder darin schreiben. Das Wiki als Basis, um auch in der materiellen Welt Netzwerke zu schaffen.

Mittwoch, 24. November 2010

Wissenswert-Projekte (V): Wissenschaft als Wiki

Zur Einführung: Wikimedia Deutschland verteilt Geld. Im Rahmen des Wissenswert-Initiative können Projekte zwischen 500 und 5000 Euro Förderung gewinnen, die mit den Zielen von Wikimedia Deutschland übereinstimmen. Nach dem allgemeinen und formalen Aussieben durch Wikimedia sind nun 40 Projekte übrig. Die laufen bis Ende November schau, danach entscheidet dann eine Jury und als Zusatzstimme das Publikum über die Preisvergabe. Nach dem Rundumschlag letzte Woche, kommen hier jetzt ein paar mehr Worte zu einer handvoll einzelner Projekte:

Daniel Mietchen und soweit ich verstehe auch andere Teilnehmer von Science 3.0 wagen sich mit dem Vorschlag Wissenschaft als Wiki in das bisher eher problembehaftete Mittelfeld aus Wikis und Wissenschaft. Bisher waren derartige Ansätze ja eher wenig von Erfolg geprägt (Nupedia als Paradebeispiel, ich denke Citizendium und Wikiweise kann man da guten Gewissens reinzählen), allerdings scheint mir der Ansatz hier an einer entscheidenden Stelle anders zu sein. War es bei den bisherigen Projekten eher ein: man nehme ein Wiki und versuche Wissenschaft zu integrieren, wird es jetzt ein man nehme Wissenschaft und versuche ein Wiki daraus zu machen. Allgemeinverständlich wird das sicher nicht, aber vielleicht gelingt es ihnen ja, eine lebendige Community zu erschaffen, die trotzdem wenig Probleme mit uninformierten Besserwissern hat. Neugierig wäre ich auf jeden Fall.

Initiator Daniel Mietchen ist dabei mit besonderer Offenheit an die Wissenswert-Bewerbung gegangen, auf Science 3.0 lassen sich auch die von Wikimedia nicht-veröffentlichten Teile seines Antrags lesen. Wer will, kann die Antworten auf diese Fragen auch gleich auf Science 3.0 lesen: www.science3point0.com: User:Daniel Mietchen/Interviews/2010/Iberty on Wissenswert 2010

Vereinigt Dein Konzept nicht den Nachteil beider Welten? Entsteht dort nicht die potenzielle Unzuverlässigkeit eines Wikis kombiniert mit der Schwergängigkeit und Abgrenzung des institutionalisierten Wissenschaftsbetriebs?

Dienstag, 23. November 2010

Wissenswert-Projekte (IV): Twick.it

Zur Einführung: Wikimedia Deutschland verteilt Geld. Im Rahmen des Wissenswert-Initiative können Projekte zwischen 500 und 5000 Euro Förderung gewinnen, die mit den Zielen von Wikimedia Deutschland übereinstimmen. Nach dem allgemeinen und formalen Aussieben durch Wikimedia sind nun 40 Projekte übrig. Die laufen bis Ende November schau, danach entscheidet dann eine Jury und als Zusatzstimme das Publikum über die Preisvergabe. Nach dem Rundumschlag letzte Woche, kommen hier jetzt ein paar mehr Worte zu einer handvoll einzelner Projekte:

Die Twick.its haben gleich drei Vorschläge in der Endauswahl. Die Website an sich, ein Portal um Leser und Autoren und deren Wünsche aneinanderzubringen, sowie Plug-ins, um sich Twick.it-Erklärungen automatisch in Texten anzeigen zu lassen.

Das Projekt an sich ist ja eine der Ideen, die komplett offensichtlich erscheint, sobald sie mal jemand anderes hatte. Klar, bei vielem was ich nachschlage will ichnicht mehr als eine erweiterte Definition. Genau diese kriege ich in die 140 Zeichen im Notfall noch rein. Ein Wunder eigentlich, dass es das Projekt nicht schon seit 2005 gibt. Auch wenn ich glaube die Umsetzung könnte besser sein - ohne echte Diskussionsmöglichkeit werdet ihr keine habituelle Community aufbauen können, macht Twick.it schon mal einen guten Ansatz.

Bei der Autoren-Leser-Artikelvermittlung ähnlich skeptisch bin, wie vorhin bei Intopedia. Das Plug-in ist auch so offensichtlich etwas worauf ich schon immer wartete, da kann ich gar nicht anders als gutfinden. Aber um sie mal in ihren eigenen Worten zu bringen.

Twick.it wurde im März 2010 offiziell vorgestellt und hat seitdem knapp 12.000 Erklärungen sammeln können. Das Projekt wird in unserer Freizeit und komplett aus eigener Tasche finanziert. Um weiteres Wachstum sicherzustellen, sind weitere Investitionen in die Server-Infrastruktur nötig.

Zum Plug-in:

Die Kurzerklärungen von Twick.it, die unter CC-Lizenz stehen, werden genau dorthin gebracht, wo sie benötigt werden: Überall hin. Es ist nicht mehr nötig, eine Webseite oder ein Office-Dokument zu verlassen, um Begriffserklärungen nachzuschlagen. Das freie Wissen der Vielen, das bei Twick.it gesammelt wird, wird über die Grenzen der Webseite hinaus verbreitet.


Zum Portal:

Wir denken, es wird einige Leute geben, die nicht wissen, zu welchem Thema sie bei Twick.it Erklärungen schreiben sollen. Auf der anderen Seite gibt es viele Leute, die erfolglos bei Twick.it suchen. Beide Gruppen sollte man zusammenbringen. Auf einem externen Portal kann man ein Thema hinterlegen, zu dem man etwas erfahren möchte. Andere Leute sehen den Vorschlag und können auf den Zug aufspringen. Ganz nach dem Motto "Oh ja, das würde mich auch interessieren". So sieht man, welches Thema am meisten nachgefragt wird. Nun schlägt die Stunde der Spezialisten. Sie können sich genau auf die Themen stürzen, wo am meisten Nachfrage herrscht.

(1) Warum gleich drei Projektvorschläge? Würde nicht Einer für das Projekt allgemein reichen? Ließe sich zum Beispiel das angesprochene Portal nicht einfach intern machen, und fiele damit unter den allgemeinen Twick.it-Antrag? Oder hofft Ihr darauf, dass schon irgendwas durchkommen wird?

Wissenswert-Projekte (III): Intopedia

Wikimedia Deutschland verteilt Geld. Im Rahmen des Wissenswert-Initiative können Projekte zwischen 500 und 5000 Euro Förderung gewinnen, die mit den Zielen von Wikimedia Deutschland übereinstimmen. Nach dem allgemeinen und formalen Aussieben durch Wikimedia sind nun 40 Projekte übrig. Die laufen bis Ende November schau, danach entscheidet dann eine Jury und als Zusatzstimme das Publikum über die Preisvergabe. Nach dem Rundumschlag letzte Woche, kommen hier jetzt ein paar mehr Worte zu einer handvoll einzelner Projekte:

Das Dritte Projekt - Intopedia - eine Suchmaschine für verbesserungswürdige Artikel in der Wikipedia - ist das einzige Projekt meiner kleinen Auswahl, dass sich direkt auf Wikipedia bezieht. Und ehrlich gesagt dasjenige mit dem ich persönlich am meisten Probleme habe, weil ich nun wiederum gar keine Probleme habe, schlechte Wikipediaartikel in kürzester Zeit zu finden.

Ich hab jetzt auch extra auf Intopedias Anregung hin den Kurzversuch gemacht, mal "Thema Hannover" genommen, und im Hauptartikel einfach die ersten Links angeclickt, bei denen ich mir eine Verbesserung zutrauen. Ergebnis: Hauptartikel Hannover: Einleitung grauenhaft, Teile des Artikels ebenso; Hannover-Messe: eine kleine Katastrophe, Langenhagen: eine einzige Liste, Region Hannover und Hannover Moorgeest: fast komplett belegfrei. Einzig der Fluss Leine und der Mittellandkanal sind noch verbesserungsfähig, haben aber keine direkt ins Auge springende Katastrophe aufzuweisen. Problem schlechte Artikel finden? Wo?

Montag, 22. November 2010

Wissenswert-Projekte (II) Internationales Suchportal für Open-Access-Publikationen im Fach Sportwissenschaften

Wikimedia Deutschland verteilt Geld. Im Rahmen des Wissenswert-Initiative können Projekte zwischen 500 und 5000 Euro Förderung gewinnen, die mit den Zielen von Wikimedia Deutschland übereinstimmen. Nach dem allgemeinen und formalen Aussieben durch Wikimedia sind nun 40 Projekte übrig. Die laufen bis Ende November schau, danach entscheidet dann eine Jury und als Zusatzstimme das Publikum über die Preisvergabe. Nach dem Rundumschlag letzte Woche, kommen hier jetzt ein paar mehr Worte zu einer handvoll einzelner Projekte:

Beim zweiten Projekt - Aufbau eines internationalen wissenschaftlichen Suchportals ausschließlich für Open-Access-Publikationen im Fach Sportwissenschaften - fand ich (oder auch Klaus Graf) die Grundidee durchaus spannend. Open Access - Suchen - Datenbank sind Wörter, die ich an sich ja gerne in einem Satz lese. Allerdings war ich mir unsicher, ob das wirklich so umsetzbar ist wie vorgeschlagen, oder nicht einfach eine weitere Doppelstruktur schafft. Ich muss zugeben, nachdem ich den Antrag jetzt noch zweimal gründlicher gelesen habe, und Antragsteller Paul Vierkant meine Fragen beantwortet hat, bin ich wesentlich sicherer, dass das ein lohnenswertes Projekt ist.

Open Access ist vielen Akademikern kein Begriff, obwohl der Mehrwert für sie enorm ist. Das Problem bei Literaturrecherchen ist oft, dass gefundene Dokumente weder online noch frei (z.B. ohne Kosten) verfügbar sind. OA bedeutet freier Zugriff auf wissenschaftliche Information. OA-Volltextdokumente, die weltweit bspw. auf Dokumentenservern bereitgestellt werden, sollen mit einer Open-Source-Software in einem fachlichen Suchportal zentral gesammelt und jedem Interessierten auf der Welt zugänglich gemacht werden. Exemplarisch wird dies im Fach Sportwissenschaften durchgeführt.

(1) Was mich bei dem Antrag ja am meisten wunderte war, dass er mit keinem Wort auf andere Open-Access-Initiativen eingeht.

Dass ich nicht auf andere OA-Initiativen eingegangen bin, ist der Formularvorgabe des Antrags geschuldet in dem nur 600 Wörter angebracht werden durften. In diesen paar Zeilen war es wichtiger das Projekt kohärent und nicht die OA-Bewegung darzustellen. Eine knifflige Aufgabe, ich hoffe aber später nochmal die Chance zu haben mehr auf OA einzugehen.

Soll sich das Projekt mit anderen Datenbanken vernetzen oder zusammenbauen?

Das Portal läuft mit einer Software, die Harvester genannt wird. Dieser Harvester erntet die OA-Inhalte, die auf allen Servern der Welt herumliegen und per OAI-PMH eben zum Ernten angeboten werden. Um genau zu sein werden dann auf unserem Server nicht die Dokumente liegen, sondern nur deren Metadaten, in denen der Link zum Volltext auf den anderen Servern ist. Das thematische Filtern ist hierbei der Fokus, denn es gibt zwar schon OA-Suchmaschinen, die jedoch nicht wirklich thematisch suchen. Der speziell diesen bestehenden Portalen und generell der OA-Community fehlt aus verschiedenen Gründen die Verbindung zur Zielgruppe. Im Gegensatz dazu wollen wir mit unserem sportwissenschaftlichen OA-Portal versuchen OA-Sport-Texte an die Wissenschaftler/innen und Studierenden zu bringen.

(2) Da wundert mich auch die Bescheidenheit Deinerseits. Der Website habe ich entnommen, dass Du bereits diverse Aktivitäten mit Open Access hinter Dir hast. Magst Du eins, zwei Sätze schreiben was genau Du dort unternommen hast?

Ich habe den sozialwissenschaftlichen Dokumentenserver SSOAR (Social Science Open Access Repository) mit aufgebaut und arbeite zur Zeit an der Bibliothek der Uni Konstanz im DFG-Projekt Open Access Fachrepositorien, dass die Inhalte von institutionellen Repositories besser in den fachlichen Repositories sichtbar machen soll. Im Rahmen des Projekts bin ich ebenfalls am "Umbau" des institutionellen Repositoriums der Universität Konstanz, KOPS, beteiligt. Somit habe und sammle ich Erfahrungen im Aufbau disziplinärer und institutioneller Dokumentenserver und wie sie vernetzt sind, was mich auch zu diesem Projekt brachte.

(3) Warum gerade Sportwissenschaften?

Dort mangelt es meinen Recherchen nach an einem Portal, dass sportwissenschaftliche Open Access Dokumente bündelt (Es gibt zwar sportwissenschaftliche Portale, die aber fast ausschließlich bibliographische Daten vorhalten). Für andere Fächer wie Sozialwissenschaften (SSOAR) und Psychologie (PsyDok), etc. gibt es bereits erfolgreiche disziplinäre Dokumentenserver.

(4) Sind wissenschaftlich disziplinär ausgerichtete Portale wirklich der Weg in die Zukunft?

Ich glaube, dass disziplinär ausgerichtete Portale ein Weg sein kann und in der Wissenschaftslandschaft der heutige Weg der Wahl ist, weil Wissenschaftler lieber an einem Punkt im Internet recherchieren, als tausend verschiedene Punkte anzusteuern (und mit diesem Punkt meine ich und die Wissenschaftler/innen nicht Google ;-)) Wie das (wissenschaftliche) Netz in zehn Jahren aussieht, vermag ich dahingehend nicht vorauszusagen.

Böte OA nicht eher das Potenzial Interdisziplinarität auszuleben?


Ja, das tut es, weshalb wir versuchen werden, in unserem Portal alles
was mit Sportwissenschaft und Sport in der Wissenschaft aus jedweden
Disziplinen, von Sportlinguistik über Sportmedizin bis Sportmanagement
etc. zu bündeln. Wir arbeiten daran die Software dahingehend
anzupassen, das Portal inhaltlich aufzubauen und dann in die Welt zu
tragen.


(5) Und Abschlussfrage an alle: Ist der Erhalt bei WissensWert eine notwendige Voraussetzung für das Zustandekommen des Projekts, oder läuft das Projekt auch anders, nur halt schlechter?


Es gibt zur Zeit schon ein inoffizielles Test-System des Portals, das wir weiterentwickeln wollen. Ein Team an begeisterten ehrenamtlichen Open-Access-Untersützern arbeitet in der Freizeit daran. Das Projekt würde deutlich Schwung bekommen, wenn wir Erfolg bei WissensWert hätten. Wenn wir in diesem Wettbewerb leer ausgingen, dann würden wir das Projekt trotzdem vorantreiben, denn wir glauben fest daran, dass Open Access und der Mehrwert, den es mit sich bringt noch viel größer ist, als wir uns alle überhaupt vorstellen können. Bis dahin wird es für unser Projekt, aber auch die gesamte OA-Community kein leichter Weg.

Siehe auch: 40 Projekte wollen Geld von Wikimedia: Wissenswert-Rundumschlag

Wissenswert-Projekte (I) Creative-Commons-Werbematerialien

Wikimedia Deutschland verteilt Geld. Im Rahmen des Wissenswert-Initiative können Projekte zwischen 500 und 5000 Euro Förderung gewinnen, die mit den Zielen von Wikimedia Deutschland übereinstimmen. Nach dem allgemeinen und formalen Aussieben durch Wikimedia sind nun 40 Projekte übrig. Die laufen bis Ende November schau, danach entscheidet dann eine Jury und als Zusatzstimme das Publikum über die Preisvergabe. Nach dem Rundumschlag letzte Woche, kommen hier jetzt ein paar mehr Worte zu einer handvoll einzelner Projekte:

Für den Anfang betrachte ich das am wenigsten erklärbedürftigste Projekt: Endlich mal Werbematerialien rund um Creative Commons zum verschenken! Creative Commons setze ich hier mal als allgemein bekannt voraus, den Antragssteller Markus Beckedahl (Wikipedia-Artikel) vermutlich auch. Werbematerialen sind so kompliziert ja nun auch nicht. Aus dem Antrag:

CC-Lizenzen gibt es seit 2004 in Deutschland. Aber was seitdem fehlt sind Offline-Materialien zur Bekanntmachung von Creative Commons Lizenzen und ihren Einsatzmöglichkeiten. Wir rufen zwar regelmäßig bei Creative Commons Deutschland zu spenden auf, das gesammelte Geld ist aber überschaubar und reicht meist nur für Fahrtkostenerstattung für Lobbytreffen (z.B. Treffen mit GEMA), wenn überhaupt. Das wollen wir ändern und bewerben uns hiermit bei Euch um Fördergelder, um endlich mal ausreichend Werbematerialien finanzieren zu können, die dann unter glücklichen Empfängern verteilt werden können. Denkt nur an die vielen Notebooks auf Konferenzen, die Ihr besucht, auf denen zukünftig CC-Aufkleber leuchten könnten!

In dieser Unterkomplexität liegt dann Glanz und Elend des Vorschlags. Er ist umsetzbar, durchdacht, pragmatisch und der gewinnebringenden Ausgabe des Gelds steht nichts im Weg. Andererseits: Innovativ oder spannend ist das echt nicht, und bei so einer offenen und weiten Ausschreibung denke ich es lässt sich in anderen Projekten mehr erreichen als hier mit T-Shirts- und Flugblätter drucken.

Und nicht zuletzt. Wer (Leser) hat, dem wird (Stimmvieh) gegeben. Zumindest bei der allgemeinen Abstimmung sollte der Vorschlag aller Voraussicht nach eh einen Spitzenplatz belegen.

(1) Wie jetzt? Es gibt tatsächlich keine allgemeinen Werbematerialien für Creative Commons? Und kein DTP-Programm?

Creative Commons Deutschland hatte bisher nie ausreichend Spenden, um davon Werbematerialien zu finanzieren. In der Regel wird an Creative Commons in den USA gespendet, aber von dort kommt zu uns nichts an - und schon gar nichts in deutscher Sprache.

DTP-Programme haben wir natürlich, da gibt es ja zahlreiche freie Projekte.


(2) Zumindest was die Aufkleber etc. gibt? Gibt es auch keine internationalen - sprachlosen - Designs, die man verwenden könnte?

Klar, aber die liegen in den USA und nicht bei uns in Berlin. Designvorlagen können wir selbstverständlich von creativecommons.org übernehmen.

(3) In welcher Größenordnung wollt ihr denn produzieren? Für 5000 Euro bekommt man doch eher eine Lagerhalle voll.

Wir wollen nicht nur Aufkleber produzieren, sondern auch Broschüren, Poster, T-Shirts, Postkarte und was man alles benötigen könnte, um z.B. als Freiwilliger an einem Stand für offene Lizenzen zu werben.

(4) Druckmaschine klingt allerdings nach Anschaffungen, die man für einmalige Flyerproduktion nicht unbedingt braucht. Soll das gleich die Startfinanzierung für weitere Öffentlichkeitsarbeit allgemeinerer Art werden?

Eine Druckmaschine wollen wir nicht kaufen.


(5) Und zum Antrag selbst: braucht ihr das Geld unbedingt? Oder wäre es nur eine Hilfe bei einem ansonsten auch laufenden Projekt?


Ohne das Geld können wir immer noch keine Werbematerialien produzieren und viele Freiwillige haben immer noch keine Werbematerialien, die sie kostenlos an Interessierte verteilen können.

Siehe auch: 40 Projekte wollen Geld von Wikimedia: Wissenswert-Rundumschlag

Montag, 15. November 2010

40 Projekte wollen Geld von Wikimedia: Wissenswert-Rundumschlag

Wikimedia Deutschland verteilt Geld. Im Rahmen des "WissensWert"-Wettbewerb verteilt der Verein fünf mal je 5000 Euro, an Projekte, die freies Wissen fördern. Bedingung ist allerdings, dass diese Projekte nicht nur den Inhalten der Wikipedia oder einem Schwesterprojekt zu Gute kommen.

Insgesamt sind 93 Bewerbungen eingegangen, von denen 40 die formellen Voraussetzungen erfüllten. Bis zum 30. November läuft die Bewerbungsphase. In der bestimmt vor allem bestimmt eine Jury aus zwei Wikipedianern, zwei Aussenstehenden und einem Vereinsvorstand, wer das Geld erhält. Allerdings darf auch die Öffentlichkeit an sich teilhaben und abstimmen.

Das Ergebnis der Abstimmung zählt als Votum des imaginären 6. Jurymitglieds. Wer wirklich effektiv Geld verteilen möchte, ist vermutlich gut beraten, noch einen Plausch mit den anderen fünf zu halten. Andererseits staune ich ja weiterhin über die Transparenzinitiativen und aus Marketingsgesichtspunkten ist es natürlich auch nicht ganz blöd.

Die Projekte selbst sind mal sehr durchgeplant, mal eher vage. Einige sind wahnwitzig wie einst Wikipedia, bei anderen beginne ich mich zu fragen, wofür die nur die 5.000 Euro loswerden wollen. Manche sind eher luftig, andere suchen anscheinend eine Co-Finanzierung einer schon laufenden Aktionen. Insgesamt also tatsächlich eine spannende Aktion.

Zumindest die Interessanteren der Ideen wollte ich mir noch näher ansehen. Aber hier kommt erstmal der Rundumschlag. Statt nun die Projekte nach Kriterien wie wahnwitzig oder durchdacht, innovativ oder langweilig etc. zu beurteilen, eine erste grob inhaltlich sortierte Zusammenstellung:

Projekte, die zu originell sind, um sie direkt einzuordnen.

Wissenschaft als Wiki. Die Aufbereitung bereits unter offener Lizenz erstellter wissenschaftlicher Inhalte als Wiki mit den dementsprechenden Zusatzmöglichkeiten.

Berlin live Wiki. Ein offenes Lokalwiki für News aus Berlin. Erstellt prinzipiell von Allen, aber mit Hilfe von Journalisten, die regelmäßig und zuverlässig in einem offenen Büro anzutreffen sind.

Inhalte:

Den größten Batzen nehmen Projekte zur direkten Inhaltserstellung ein. Mal auf Wiki-Basis, mal mit anderer Software. Sofern man auch Wikis als Datenbank akzeptiert fast alle mehr oder weniger spezielle Datenbanken.

Extrem ambitioniert zum Beispiel eine Zusammenstellung zum Stand der Technik für Patente - daneben dürfte selbst Wikipedia ein nettes Projektchen sein. Ebenfalls ambitioniert, aber dafür voll im OpenGovernment-Trend die weltweite Fahrplandaten. In die ambitionierteren Datenbankprojekte reiht sich auch Archiv für Public-Domain Musik- und Videoaufnahmen, ein. Riesige Datenmengen könnte theoretisch auch das Zeitzeugenwiki produzieren.

Das betahaus Team Hamburg, Lissabon, Zürich und Köln und der Coworking Deutschland Bewegung möchten ein Buch schreiben.

Genau abgegrenzt hingegen ist das Projekt zur Erschließung von Drucken aus dem 16. JahrhundertDen Vorteil der Umsetzbarkeit und des übersichtlichen Maßstabs hat das Projekt dazu 500 Luftbilder für Open Street Map. Karten- und Ortsinformationen soll es auch für Rollstuhlfahrer oder für blinde Fußgänger geben.

Lehrmaterialen wollen auch mehrere Teilnehmer erstellen, mal mit Fallbeispielen für Medizinstudenten oder ganz allgemeine und frei Hochschul-Lehrmaterialien.








Für 5000 Euro kann man jede Menge Kohl essen.









Metainformationen:

Eher abstrakt setzen diejenigen an, die Informationen über freies Wissen sammeln wollen. Das Webverzeichnis freier Projekte, ein Open-Access-Portal für Sportwissenschaften oder die Datenbank für freies Wissen/freie Kultur in Berlin,


Werkzeuge:

Noch abstrakter geht es auch noch, ein paar Anträge gingen ein, um Werkzeuge zu erstellen, mit denen sich dann freies Wissen produzieren lässt.

Am ambitioniertsen ist da die Entwickling einer Open Hardware Lizenz, weit begrenzter die Software für vereinheitlichte Klimadiagramme in Wikipedia. Ein allgemeiner WYSIGWYG-MediaWiki-Editor soll wohl vor allem die Generation 15 Minus und 50 Plus ansprechen.

Eher schräg: Wikipedia goes Second Life, weniger schräg: Wikipedia goes Netzwerkdiagramm. Bei der Suchmaschine für schlechte Wikipedia-Artikel würde ich ja weiterhin vorschlagen, einfach zweimal auf "zufälliger Artikel" zu clicken.

Inhalte aufbereiten:

Eher weniger Abstrakt, wollen andere Projektideen wollen bereits vorhandene Inhalte besser vermitteln:

Freies Wissen als Podcast, oder auch von einer Maschine automatisch gesprochen Wikipedia. Man könnte dazu natürlich auch die Texte in Kwisahili nehmen, die aus dem Englischen übersetzung werden sollen.

Vage in den Bereich Lehrmaterialen greift das Lernquiz mit Wikipedia-Inhalten. Eher wörtlich nimmt das Wissensverteilung das sowie eine , das Buchmobil für freie Bücher in die Hand.

Dann sind da eine Menge Beiträge, die im Prinzip zur Werbung aufrufen:

Ein Motivationsfilm für Creative Commons, und allgemein endlich mal Werbenmaterialien für Creative Commons. Weniger allgemein ist der fremdwortreiche Antrag Werbung für CC bei argentinischer und französischer Regierung. Weniger durchgestylt, aber dafür Gewinner meines persönlichen Nettigkeits-Sympathiepreises ein Kartenspiel, um Freie Inhalte zu vermitteln,

Menschen treffen sich:

Die Vorschläge sind da ebenso für allgemeines Treffen zum Freien Wissen in Berlin, oder eine deutlich spezieller Konferenz von Altertumswissenschaftler treffen sich mit Wikipedianern.

Intellektuell überfordert bin ich damit das Konzept des angedachten Wikichats ganz zu durchsteigen, mir scheint es eine Mischung aus Chat, StudiVZ und freien Inhalten zu sein.

Kurse oder Workshops sollen stattfinden, eine freie Medienschule in München Kursezu freier Software in Österreich, ebenso wie Workshops zu freier Software.

Die Twick.it-Fördermaßnahmen:

Quasi als Querschnittsprojekt gibt es Anträge, die auf der Mini-Enzyklopädie Twick.it aufbaufen. Diese erstellt Lexikoneinträge in 140 Zeichen, und die Macher scheinen durchaus motiviert und enthusiastsich was das Antragsschreiben angeht. Natürlich für Twick.it an sich, ein Portal, um Twick.it-Schreiber und Leser zusammenzubringen, sowie die Idee für ein einTwick.it-Plugin für den Browsser,