Die DDR war eine Sportnation. Medaillengewinner bei Olympischen Spielen wurden verhätschelt. Erfolgreiche Sportler waren für DDR-Verhältnisse Superstars. In das Training und die Unterstützung der Leistungssportler flossen nicht unerhebliche der knappen Mittel des Staates.
Die Sportnation DDR definierte sich über den Spitzensport. Aber wie sah es mit Alltagssport aus? Wer weiß darüber? Alltagssport gab es in der DDR natürlich auch. Wenn auch weder unter dieser Bezeichnung, noch als Breitensport, sondern als Freizeit- und Erholungssport. Von Spoitfunktionären wenig geliebt, aber doch vorhanden. Insbesondere von unten immer wieder gewollt und gewünscht, durch den organisierten Sport bestenfalls hingenommen.
Eher zufällig fiel mir das Buch „Alltagssport in der DDR“ (Hg. Von Jochen Hinsching, Meyer & Meyer Verlag 1998, Band 6 der Reihe „Sportentwicklungen in Deutschland“) in die Hände. Ein Aufsatzband irgendwo zwischen Sportsoziologie und Erfahrungsbericht. Einige Überblicksartikel zum DDR-Freizeitsport an sich (Politische Bedingungen, so vorhanden emprische Zahlen), einige Einzelaufsätze (Sportabzeichen, Sportfeste in Leipzig), einige Erfahrungsberichte (frühe Karateszene, der Rennsteiglauf von den ersten Anfängen bis zum Masseneignis).
Ein Buch im Spannungsfeld, das irgendwie noch nicht so hundertprozentig den sozialwissenschaftlichen Gestus drauf hat, aber auch zu trocken ist als Erfahrungsschilderung. Größtenteils eine theoretisch reflektierte Erinnerung der Beteiligten. Seien wir ehrlich, insgesamt eher dröge zum Lesen. Aber nicht unspannend.
Posts mit dem Label schwimmen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label schwimmen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Mittwoch, 28. Juni 2017
Montag, 21. November 2016
Schokoladenschwimmer. Die Halloren als Urväter des Schwimmsports.
Halloren? Sind das nicht diese niedlichen schmackhaften Schokoladenkügelchen, die sich besonders im Osten Deutschlands großer Beliebtheit erfreuen? So rund, so gefüllt; im Standardsortiment jedes Supermarktes östlich von Niedersachsen.
Nein! Die Hallorenschokoladenkugeln sind bestenfalls ein Nachhall, eine verspätete Hommage eines Hallenser Schokoladenfabrikanten. Die Schoko-Halloren sind benannt nach den echten Halloren. Die Brüderschaft der Halloren war die Brüderschaft der Salzwerker in Halle in der Saale. Die Sole, die in Halle zu Tage trat, konnte einfach gewonnen werden. Von dort aus ging sie in die Welt und trug über Jahrhunderte zu Bedeutung und Reichtum der Stadt bei.
Eine dementsprechende Stellung in Halle hatte die Brüderschaft der Halloren. Es war eine eingeschworene geschlossenen Gemeinschaft, die vor allem untereinander heiratete und eine eigene soziale Gruppe bildete. Zumindest die Autoren des 18. Und 19. Jahrhunderts halten die Halloren für wendischen/slawischen Ursprungs. Wobei die Autoren für diese Einstufung wenig Belege haben außer der offensichtlichen Abgeschlossenheit und Andersartigkeit der Gruppe gegenüber den übrigen Hallensern, was im 19. Jahrhundert ja gerne ethnisch begründet wurde.
Was aber noch unbekannter ist als die Halloren selbst, ist die bedeutende Rolle, die die Halloren aus Halle an der Saale bei der Etablierung des Schwimmsports in ganz Deutschland spielten..
Nein! Die Hallorenschokoladenkugeln sind bestenfalls ein Nachhall, eine verspätete Hommage eines Hallenser Schokoladenfabrikanten. Die Schoko-Halloren sind benannt nach den echten Halloren. Die Brüderschaft der Halloren war die Brüderschaft der Salzwerker in Halle in der Saale. Die Sole, die in Halle zu Tage trat, konnte einfach gewonnen werden. Von dort aus ging sie in die Welt und trug über Jahrhunderte zu Bedeutung und Reichtum der Stadt bei.
Eine dementsprechende Stellung in Halle hatte die Brüderschaft der Halloren. Es war eine eingeschworene geschlossenen Gemeinschaft, die vor allem untereinander heiratete und eine eigene soziale Gruppe bildete. Zumindest die Autoren des 18. Und 19. Jahrhunderts halten die Halloren für wendischen/slawischen Ursprungs. Wobei die Autoren für diese Einstufung wenig Belege haben außer der offensichtlichen Abgeschlossenheit und Andersartigkeit der Gruppe gegenüber den übrigen Hallensern, was im 19. Jahrhundert ja gerne ethnisch begründet wurde.
![]() |
Halloren in Halle. Aus: Friedrich Hondorff: Das Saltz-Werck zu Halle in Sachsen, ergänzt und aktualisiert von Johann Christoph v. Dreyhaupt in Beschreibung des Saalkreise von 1750. |
Was aber noch unbekannter ist als die Halloren selbst, ist die bedeutende Rolle, die die Halloren aus Halle an der Saale bei der Etablierung des Schwimmsports in ganz Deutschland spielten..
Labels:
Berlin,
guthsmut,
halle,
halloren,
preußen,
schwimmbad,
schwimmen,
spree,
turnvater jahn,
unterbaum
Abonnieren
Posts (Atom)