Mittwoch, 9. März 2022

Nudeln statt Märtyrien

Wir sehen: Eine russische Armee, die sich als potemkinscher Scheinriese entpuppt. Und weil das mit dem Kriegführen nicht so funktioniert wie geplant, bombardiert die Armee stattdessen Zivilisten, Krankenhäuser und Schulen aus der Luft.

Man wünscht den ausharrenden und fliehenden Menschen in Mariupol und anderen Orten aus ganzem Herzen, dass der Alptraum bald vorbei ist. Dass Sie Zeit und Gelegenheit haben, Straßen, Strom und Wasser zu reparieren - und danach wieder zu Leben; die Gelegenheit schlechte Parties zu feiern, hässliche Vorgärten anzulegen, zuviel zu Essen und zu Trinken und das zu erfahren, was man so normalen Alltag nennt; in Betreuung einer frei gewählten Regierung, die so gut oder schlecht ist wie das die Menschen dort wollen.

Bis dahin bleibt Bewunderung für all' die Menschen östlich des ehemaligen Eisernen Vorhangs, die sich aus stalinistisch-kommunistischem Post-Trauma hervorgearbeitet haben, Wegelagerei und westliches Desinteresse der Nachwendezeit über sich ergehen ließen und immer noch tapfer an einem würdevollen Leben arbeiten. 

In all' den Ländern ist in den letzten 30 Jahren soviel spannendes und schönes passiert - wir sehen es viel zu wenig. Deshalb freute es mich besonders, ein klein wenig zum Thema Rumänien bloggen zu können. Anlässlich der, ihr ahnt es, kulinarischen Weltreise. Europa hört nicht am Berliner S-Bahn-Ring auf. Weiter nebenan: Mucenici - Rumänische Märtyrersuppe. 



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