Dienstag, 30. Mai 2017

Kirchentag 2017 – #smartchurch, #onlinepranger, Psalm139

Orange Augen schauen Dich an. Ein Plakat wird von Dir gesehen - sagt es. Orange Schals zieht vorbei  in der Menschenmenge. Im Park spielen plötzlich Posaunenchöre und vor unserer Schöneberger Dorfkirche wird jeden Abend mit Gästen aus Baden-Württemberg gegrillt. Die Christen sind in der Stadt.



Nachdem es über 20 Jahre her ist, dass ich mich das erste und letzte Mal zum Kirchentag aufmachte, zog der Kirchentag diesmal zu mir in die Stadt. Ein Grund, ihn mal wieder anzuschauen. Es war in jeder Hinsicht ein lohnendes und inspirierendes Erlebnis mit Digitaler Kirche, Hatespeech, Spontan-Jazzdance-Flashmobs, Neuer Musik und den Blättern für deutsche und internationale Politik.

Donnerstag, 25. Mai 2017

Badeseen beim Ländchen Glien

Es war letztes Jahr im Herbst. Die Sonnenstunden schwanden dahin, Nebel zog auf und mir wurde schmerzhaft bewusst, dass ich es kaum geschafft hatte, die örtlichen Brandenburger Seen aufzusuchen: Zu viele Badestellen, zu wenig Zeit. Neben den Ausflügen zum Plötzensee gab es nur ein paar Besuche am Kremmener See und ein kurzer wenig erbaulicher Dip in der Havel. Kleinigkeiten. Soviel fehlte noch.

Als alter Wikipedianer begann ich an den dunkler und kälter werdenden Abenden das ganze systematisch anzugehen und erstellte eine Liste. Die lag in den Tiefen der Festplatte. Nun aber, da ich die Mauersegler über dem Nachbarhaus kreischen höre, auf der Straße Menschen in Flip-Flops durch die Gegend laufen und mein persönliches Saison-Anbaden schon mehrere Wochen her ist, wird es Zeit die Liste wieder herauszuholen.


See full screen

Ausgangsort für die Seensuche ist das Ländchen Glien, eine Lehmplatte zwischen Havel und Rhin, gelegen nordwestlich von Berlin irgendwo zwischen Oranienburg, Hennigsdorf und Neuruppin. Dort ist Brandenburg, In Brandenburg gibt es Seen. Dies sind die potenziell beschwimmbaren Seen in der Nähe:

Montag, 22. Mai 2017

Stadtbad Märkisches Viertel. Schwimmen im Hallenbad im Einkaufszentrum.

Man nehme eine handelsübliche Westberliner 70er-Jahre-Schwimmhalle (Charlottenburg / Mariendorf / Spandau-Süd). Dann suche man einen engen Platz zwischen Schule und Einkaufszentrum. Der Platz sollte unbedingt zu eng für eine handelsübliche Schwimmhalle sein. Dann schiebe man die Halle zusammen, damit sie dort noch hinpasst. Um die Quetscherei etwas zu verbergen, werfe man noch je einen ordentlichen Eimer blaue und gelbe Farbe über das gesamte Bad. Willkommen im Quetsch-und Schiebe-Bad Märkisches Viertel.


Das Stadtbad entstand wie seine Schwestern zu einer Zeit als Westberlin sozialen Wohnungsbau noch ernst nahm, der Berliner Senat noch ganze Stadtviertel neu schuf, und dabei auch das Märkische Viertel janz weit im Norden entstand. Ein neues Stadtviertel mit Hochhäusern im 70er-Jahre-Stil, nicht unähnlich den schwimmbadaffinen Ostberliner Neubauvierteln. Links eine Schule, davor so eine Art Stadtteilzentrum und auf der anderen Seiten die „Märkische Zeile“ bzw. das "Märkische Zentrum"; eine Art Vorform der Mall mit Supermärkten, Klamottenläden, zahlreichen Imbissen etc.

2007 erolgte eine erste Sanierung (Dach/ Fenster/ Solar auf dem Dach), 2009/2010 erfolgte eine größere Sanierung, bei der unter anderem die Abdichtung und die Technik erneuert wurden. Beide Maßnahmen zusammen kosteten 4,6 Millionen Euro. Nach acht Monaten geschlossenen Zustands, öffnete das Bad am 25. Januar 2010 wieder.

70er-Jahre chic hat das alles, viel Glas, Metall und Stein mit viel Farben. Obwohl die Halle mit ihrem 50-Meter-Hauptbecken nicht klein ist, wirkt sie im Verhältnis doch eher versteckt. Anfang der 2000er war das Bad mit etwa 260.000 Besuchern im Jahr eine der beliebtesten Schwimmhallen der Stadt. Aktuellere Zahlen zum Besuch einzelner Schwimmhallen veröffentlichen die Berliner Bäder leider nirgends.

Dienstag, 16. Mai 2017

Anbaden (in Vollerwiek)

Fliege davon, Fischbrötchenpapier! Vom Sturm getragen, der Sonne entgegen, den Austernfischern vor die Füße geweht  und sicher letztendlich einer Seeschwalbe oder einer Lachmöwe zum Opfer fallend. Die kalte Nordsee blubbert ungerührt, läuft auf, läuft ab, wie halt immer. Ob Sommer oder Winter.

Sommer. Er wird kommen. Seitdem ich mit sechs Jahren einst angesichts der Ostsee beschloss „diese Badewanne ist mir zu groß“, dann aber doch zum Reingehen überredet wurde, versuche ich mein traditionelles Meeresanbaden auf Pfingsten zu legen. Sonne, 14 oder 15 Grad Wassertemperatur und ein kurzer Hüpfer in das Wattenmeer. Manchmal schaffe ich es nicht, oft aber schon, einmal Meer im Jahr sollte sein.

Badestelle Vollerwiek im Frühjahr
Badestelle Vollerwiek mit Löwenzahn



2017 aber ist es anders. Noch ist kein Pfingsten. Pfingsten ist um genau zu sein noch mehrere Wochen weg. Die Luft hat 10 Grad, das Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie sagt auch meiner kleinen Ecke Nordsee 10 Grad Wassertemperatur voraus. Die Sonne scheint, aber der Wind bläst, Hochwasser ist am späten Mittag – eigentlich zu früh, damit das Wasser sich wirklich aufwärmt.

Andererseits: nach all‘ den Kilometern in Hallen- und Freibädern will ich dieses Jahr endlich einmal ins freie Wasser. Im See schwimmen und nicht nur ein wenig friedlich hin- und herpaddeln. In die Wellen, in die Sonne, in den Wind, Wasserschichten spüren, mit und gegen die Strömung schwimmen, mich einlassen auf etwas lebendiges, lebende sich ändernde Natur. Das kann nicht früh genug anfangen.

10 Grad Luft und Wasser. Dank Wind gefühlt noch einiges weniger.

Dienstag, 9. Mai 2017

Trockenschwimmen mit Wikipedianern: eine Schwimmbadstadtwanderung

Ein schöner Wintertag, sieben Schwimmbäder, zwei U-Bahnen, eine Tram und zwei S-Bahnen. Knapp 10 KNORKISTEN probieren einmal etwas Neues und machten sich auf zum kombinierten Indoor-Outdoor-ÖPNV-KNORKE.

Die Veranstaltungsreihe KNORKE existiert seit mehr als zehn Jahren. In unregelmäßigen Abständen treffen sich Wikipedianer und Freunde und erkunden unbekanntere und bekanntere Berliner Ecken. Mal geht es nach Reinickendorf (war da überhaupt schon wer?), mal nach Neukölln, die Hermannstraße abbummeln oder auch entlang des Kurfürstendamms unbekannte Ecken entdecken und bekanntes neu sehen. Neugier ist – wie immer bei Wikipedia – leitendes Prinzip, und wie immer tragen viele Teilnehmer vieles an Wissen zusammen – nicht immer zur Freude des Wikipedianers, der das alles vorbereitete und sich nun der ganzen Neben-Fremdenführer erwehren muss.






Eigentlich immer  verläuft die Veranstaltung fußläufig. Man treffen sich in einer Berliner Ecke, folge einer großen Straße, umrunde ein Viertel oder auch einen See und schaue alles an, was sie am Weg liegt. In diesem Spätwinter soll es ein Experiment geben: thematische Führung mit U-Bahn und Tram. Ein Thema: Schwimmbäder, diese dafür verteilt über die (Innen-)stadt.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Hallenbad Spandau-Süd. Schwimmen im Kombibad Gatower Straße.

Ist das hier Spandau? Das Kombibad Spandau-Süd liegt im Nirvana zwischen der Heerstraße – der großen Berliner Ausfallstraße nach Westen und dem eigentlichen Beginn der Stadt Spandau. Umgeben von einem ehemaligen Kasernengelände, in dem heute ein Kaufland und ähnliche sind, einem großen Parkplatz und einer nahe gelegenen Tankstellen. Schwimmbad auf der grünen Wiese. Einfach beim KFC rechts abbiegen und dann noch einmal 200 Meter fahren.

Links zur Halle, rechts in's Freibad.


In Ostberlin wäre hier ein Neubaugebiet entstanden in dessen Mitte man das Schwimmbad gelegt hätte, im Westen hat man sich das Neubaugebiet gespart.