Montag, 27. Januar 2014

Radio Corax for president

Hach, es kann so nett sein. Eine Anfrage an mich von Radio Corax, dem freien Radio in Halle. Freies Radio heißt für mich im Normallfall:

* entweder man kriegt nette, liebeswerte Menschen ans Telefon, die leider keinen einzigen geraden Satz sprechen können.

* oder man kriegt The Power of Enthusiasmus, und bekommt sehr gut vorbereitete Menschen, die mit Liebe und Engagement das machen, was sie tun.

Radio Corax, beziehungsweise Stella Gebauer, war dann deutlich ein letzterer Fall. Unser Gespräch zu allen Aspekten des Paid Editing war eines der besten Interviews, die ich in letzter Zeit zu Wikipedia geben konnte. Der Sender ist empfehlenswert.


Samstag, 25. Januar 2014

Wikipedias Kontrollmechanismen gegen Manipulation

Menschen versuchen, Wikipedia zu manipulieren. Wikipedianer sind darüber nicht glücklich. Wikipedia hat deswegen in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Kontrollmechanismen technischer und sozialer Natur entwickelt. 

Aus gegebenem Anlass bin ich in letzter Zeit von einer ganzen Reihe Nicht-Wikipedianern und Journalisten gefragt worden, wie sich Wikipedia gegen Manipulationen wehrt. Manchmal, wenn man derzeit die Zeitung liest, hat man den Eindruck, dass eine friedliche Gemeinschaft wehrloser netter Wikipedianerinnen und Wikipedianer alleine den Gefahren der Welt gegenübersteht. Dem ist natürlich nicht so. Weder sind Wikipedianerinnen und Wikipedianer wehrlos und nett, noch sind sie ohne Hilfsmittel der Welt ausgesetzt. Kontrolle und Überwachung ist bereits im Grundkonzept angelegt: Wikipedia ist offen für wirklich jede und jeden. Damit dieses Konzept dauerhaft funktioniert, muss es ausgereifte Kontrollmechanismen und Werkzeuge geben.

Allgemein lässt sich sagen: das wichtigste Mittel gegen Manipulation sind Wikipedianerinnen und Wikipedianer. Diese schauen sich teilweise tausende Edits an, überprüfen die Quellen, achten darauf, dass die Inhalte neutral sind. Diese Wikipedianerinnen und Wikipedianer haben aber auch Werkzeuge. Letztlich gibt es einige Dutzend – teilweise sehr spezialisierte - Kontroll- und Beobachtungswerkzeuge für den engagierten Wikipedianer. Aber ich möchte mich hier damit begnügen, die wichtigsten dieser Werkzeuge vorzustellen:  

Montag, 20. Januar 2014

Ballettmontag: Square Dance

Nein, heute ist nicht Freitag. Auch wenn es so aussehen mag. Und nein, das ist nicht wirklich Ballett, wie im Titel versprochen. Aber andererseits: Tractor Square Dancing! Kann ich Euch das länger als unbedingt nötig vorenthalten?

U!S!A!

U!S!A!


Sonntag, 19. Januar 2014

Wikipedia-Rätsel zum frühen Morgen

Worauf leitet in der deutschen Wikipedia wohl "Pom Pom" weiter?

auf Pompon (Cheerleading)?

oder doch eher auf Ordnance QF 2-Pfünder-Marinegeschütz?


Und warum war die Wikipedia bis gerade eben nicht in der Lage, Pompons ohne eine Frau im Mikroskirt darzustellen? Es ist ja soo egal, wer diesen Bastel-Brockhaus schreibt, und es macht sicher gar keinen Unterschied.

Freitag, 17. Januar 2014

Traktorfreitag: Camerons Stovetop-Smoker

Eine der Eigenschaften an Blogs, die ich sehr schätze, ist die Eigenschaft, sie als ausgelagertes Notizbuch nutzen zu können. Zum Beispiel kann man Blogs nutzen, um interessante Links zu notieren, und gleichzeitig den gesamten Rest der Menschheit an diesen Links teilhaben zu lassen. Zum Beispiel an diesen Links hier:


* Slow Cooked Pork

* Tea Smoked Duck Breasts 

* Tea Smoked Duck 

* Smoker Recipes

* Cooking with a Stovetop Smoker 

Nun wird sich der eine oder andere Fragen. Das ist ja nett. Aber wrum sollte die gesamte Menschheit sich dafür interessieren? Und wo sind die Traktoren. Aber gemach. Ich fürchte, ich muss etwas länger ausholen, Wie ich ja ab und an am Rande erzähle, habe ich mal länger in den Südstaaten der USA gelebt.

Der Südstaaten der USA ist tatsächlich sehr anders als Deutschland. Er ist natürlich auch sehr anders, als jedes Vorurteil, dass man in Deutschland über die USA und insbesondere den Süden dort hat. Manchmal war es eher befremdlich:



Manchmal war es ziemlich cool:



Was mir aber tatsächlich vor allem in Erinnerung blieb, ist dieser lange, schwüle Sommer. 25 Grad normal im März, und es wird nur noch wärmer. Draußen kann man es sich eigentlich nur noch am See liegen, auf die Baumwollfelder schauen, und ab und an apathisch etwas Sand durch die Gegend werfen:

Dienstag, 14. Januar 2014

The paid editing interview with Leonhard Dobusch

Leonhard Dobusch hat ein paar Fragen gestellt, die ich im schriftlich beantwortet habe. Und mal Respekt am Rande: clevere, intelligente Fragen, die mich doch deutlich mehr Mühe und Hirnschmalz gekostet haben, als das übliche.

Hier nun zu den Texten.

Auf deutsch auf Netzpolitik.org: Interview mit Dirk Franke über “Grenzen der Bezahlung” in der Wikipedia

In Englisch on governance across borders: The Limits of Paid Editing in Wikipedia: Interview with Dirk Franke


Montag, 13. Januar 2014

Vom ach hach zum oh wow. #Musik

Die Philharmonie in Berlin ist eines der tollsten Gebäude der Welt. Nicht so sehr von draußen, aber von Innen. Eigentlich bin ich immer schon vor lauter Begeisterung komplett ausgelastet, wenn ich diesen Konzertsaal betrete. Und dann auch noch Musik. Wie zum Beispiel am letzten Freitag abend mit den Berliner Philharmonikern, Semyon Bychkov und Menahem Pressler.

Vor der Pause: Es begann mit Menahem Pressler und einem Mozart-Klavierkonzert. Pressler ist ein mittlerweile neunzigjähriger Pianist, der sein Debüt in Berlin gab. Pressler begleiteten die Philharmoniker in kleiner Besetzung. Ein Klavier, ein halbes Kammerkonzert von Weltklassemusikern, und Mozart: kann man da anders als dahinsinken? Das Publikum entschied sich dann am Ende doch eher für lange Standing Ovations - ich erlaube mir jetzt mal die These: mindestens ebensosehr für Presslers Lebenswerk wie jetzt für dieses spezifische Konzert. Während der Teil vor der Pause einfach schön und schmalzig und hinreißend und liebenswürdig war, kam es dann nach der Pause anders.

Schostakowitch. 11. Symphonie. Ich zitiere einfach dem den Bastel-Brockhaus: "The Eleventh is sometimes dubbed "a film score without the film" und zur Instrumentierung gehören eine Menge Hörner, Trompeten, Pauken, Trommeln, Becken, ein Celesta und zum Ende hin auch echte Glocken. Ab und an zirpt aber auch eine einzelne Geige zusammen mit den beiden Harfen. Das ganze ist eine sehr emotionale Achterbahnfahrt - sagen wir es so, ich hatte schon eine ganze Menge echter Achterbahnfahrten in meinem Leben, bei denen ich selbst bei der Abfahrt deutlich gelassener war, als jetzt im Konzert. Selbst im dreifachen Forte noch präzise, mit Sturmgewittern, bewegter Musik und erschreckender Fast-Stille zwischendurch. Monumental ist schon fast kein Ausdruck mehr dafür.

Leute, geht in mehr Konzerte. Und nichts gegen Gitarrenschrammelei, aber das ist nicht alles. Und nein, kein Musikbeispiel oder Videoclip - ein komplettes Orchster in voller Fahrt in einem Raum mit gigantischer Akustik - da muss jeder Versuch, es elektronisch wiederzugeben komplett scheitern.

Samstag, 11. Januar 2014

Mein Foto im Signpost.

Und wieder ein Häkchen auf der Ziele-im-Leben-die-es-zu-erreichen-gilt-Liste ;-) Wikipedia:Signpost News & Notes Nach brand eins nun auch der Signpost.

Wobei ich sagen muss, es war tatsächlich ein schönes Gefühl, einfach sagen zu können: also WIR haben uns mit dem Thema schon intensiv und vergleichsweise konstruktiv auseinandergesetzt.

Freitag, 10. Januar 2014

Traktorfreitag: Miss Piggy

Okay, ehrlich gesagt gibt es im folgenden Video weder einen Traktor noch Miss Piggy zu sehen. Aber wir wissen doch alle woran das liegt: kurz vor Beginn er Aufnahme stürtzte sie sich auf das Gefährt, trat aufs Vollgas und fährt nun Yee-Haw-schreiende Rundem um das Set! Wenn man ganz genau hinschaut kann man sie glaube ich auch kurz hinten erahnen:


.

Donnerstag, 9. Januar 2014

In eigener Sache: WMDE

Benutzer:Dirk Franke (WMDE). Dieses Blog hier hingegen war immer privat und wird immer privat bleiben, und alles was hier steht, ist meine unmaßgebliche Privatmeinung,

Mittwoch, 8. Januar 2014

Those were the times: Academy Göttingen

Sortiere gerade Fotos auf Commons, und bin dabei über die Bilder der Academy 2006. Hach, das waren noch Zeiten. Und wie wir alle Aussahen. (und ja, ich habe fairerweise geschaut, aber irgendwie bin ich auf allen Fotos eher erahn- als erkennbar.

Wikipedia Academy Paulinerkirche 2006 (192)
Frank stets adrett.
Academy Kurt Uli
Kurt, und ja, das ist er, the infamous Ulrich Fuchs.
Tagungsbuero 2
Arne überraschend unadrett. Mathias hingegen hat anscheinend gerade seine Berufung gesehen?
Wikipedia Academy Forschungsbibliothek 2006 (30)
Jimbo, ganz wissenschaftlich.
Wikipedia-Academy 2006-Elian.and.Torsten.Kleinz
Komischerweis habe ich kölnische Mundart im Ohr, wenn ich dieses Foto sehe :-) Von allen Menschen, die Wikipedia in den letzten Jahren verloren hat, ist der Weggang von Elian der gravierendste.
 

Dienstag, 7. Januar 2014

Bayern verwirrt mich

Das bayerische Landesgesetz gegen nächtliches Fahrstuhlfahren?

Neufahrn 17.08.2013 16-29-39

Montag, 6. Januar 2014

Kurz gestubbt: Bonnie Erickson, von Miss Piggy in die Baseball Hall of Fame

Youppi

Das schöne an diesem Wikidingens ist ja, dass man wild durch die Themen springen kann. Nach der altehrwürdigen City of London und den ganzen Äpfeleien brauchte ich mal etwas Abwechslung, und gelangte zu Bonnie Erickson:

die Dame aus Minnesota zog früh in die weite Welt hinaus, und arbeitete als Kostümbildnern On- und Off-Broadway. Irgendwie gelangte sie zu Jim Henson, und begann Puppen einzukleiden. Später baute sie dann Puppen: wenn ihr Miss Piggy oder Statler und Waldorf seht: hier ist die Frau, die sie erschaffen hat.

Nach den Muppets ging es dann weiter zur Sesamstraße - und außerdem in einer Zweitkarriere in die Welt des Sports. Da schuf sie die populärsten Maskottchen der Sportteams, die so durch die Gegend hüpfen. Phillie Fanatic zum Beispiel kennt in Deutschland niemand, aber in den USA ist er eine große Nummer. Zwei von drei Maskottchen der Baseball Hall of Fame stammen von ihr. Und vielleicht kennen Deutsche Philie ja doch: das Maskottchen der Springfield Isotopes in den Simpsons ist offensichtlich ein Phillie Fanatic Rip-Off. Und damit spielen indirekt Jim Hensons Muppets bei den Simpsons mit. Wie sich alles fügt.

In ausführlich: Wikipedia:Bonnie Erickson.

Und hier geht es noch ein Ballett tanzenden Schwein: (nicht! Miss Piggy)


Samstag, 4. Januar 2014

Freitag, 3. Januar 2014

Traktorfreitag: Happy New Year!

Alles Gute! Alles Liebe! Genießt das Jahr, seid großartig, und lasst Euch von der bösen Welt nicht beeindrucken. Und zur Feier des Jahres gibt es Traktorpulling mit kleinem Endfeuerwerk.


 

Donnerstag, 2. Januar 2014

Kurz gestubbt: London und East Malling

Hach, Feiertage sind nett. Da komme ich doch neben allen Rumfeieren, Festessen, Theaterbesuchen (überraschend sehenswert und sehr unterhaltsam übrigens: "Ich weiß nicht zu wem ich gehöre" im Renaissance-Theater), Spaziergängen, Museumsbesuchen (auch sehenswert: das Ofenmuseum Velten) weiteren Festessen (insgesamt so über die Tage Maultaschen, Entenbrust, Schüfele, Grünkohl, Hot Pot, echter Dresdner Stollen, Wildschwein, diverse Salate, Spätzle etc:), Blog-Lesen (auch empfehlenswert: TEEinVancouver) auch noch ein bisschen dazu, die Menschheit per Wikipedia zu retten, und diverse Artikel zu schreiben.

 Da wäre zuerst ein Apfel-bezogener Artikel zu nennen:

die East Malling Research Station ist wie kaum jemand dafür verantwortlich, wie die moderne Apfelwirtschaft heute aussieht: dort entstanden die Grundlagen dafür, dass man Äpfel heute teilweise über ein Jahr lagern kann, und die ganzen Zwerg- Mini- und andere Bäume, die heute den kommerziellen Anbau dominieren, sind ohne East Malling so auch nicht vorstellbar. Gleichzeitig war es aber auch die Geschichte eines Niedergangs. Seit der britischen Privatisierungswelle in den 1980ern hat das vielfach um- und restrukturierte und verkleinerte Institut alle echte Bedeutung verloren.

Ansonsten habe ich mich aber mal wieder in London betätigt, genauer in der City, einem der absurdesten Orte dieser Welt: Treiber der Globalisierung mit einem inneren Regierungssystem, das noch halb aus dem Mittelalter stammt. Gegend in der in einem mittelalterlichen engen Straßennetz ein rieser Bürobau neben dem anderen steht. Um 1800 die Stadt der Welt mit den meisten Bewohnern, in der heute niemand mehr wohnt - dort wo in der Woche sich hektische Menschen, die durch enge Gassen, stapeln und am Wochenende die metaphorischen Tumbleweeds durch die Gegend treiben.n Kaum eine Weltgegend, in der so viel für Architektur und Bauten ausgegeben wird, und mit all diesen Einsatz und all diesen Mitteln ist eine komplett unwirtliche Gegend entstanden - und inmitten all der Büroklötze steht dann immer wieder ein atmosphärisches mittelalterliches Kirchlein. It's so absurd dort, ich bin jedesmal wieder hingerissen. Seit den Tagen zwischen den Tagen ist das ganze auch in der Wikipedia erschlossen. Es gibt neu:

St Dunstan in the East - ein Park, der sich im Innern eine ehemaligen Kirchenruine befindet, und zu einem Großteil aus Schlingpflanzen besteht. 

St Mary at Hill - eine Kirche, die so in anderen Bauten versteckt ist, dass sie von zwei Seiten komplett verschieden aussieht, und die jeweils andere Seite nicht zu erkennen ist - ich habe zB erst zu Hause beim Auswerten der London-Fotos gemerkt, dass die langweilige 19-Jahrhunderts braune Kirche und die spannende palladianische weiße Kirche tatsächlich ein und dasselbe Gebäude sind- Nur jeweils von anderen Seiten.

Das East India Arms - ein Pub und tatsächlich der einzige Ort der gesamten Londonern Innenstadt, der darauf hinweist, dass es mal sowas wie die East India Company gab, die Englands Weltmacht begründete. In Geschichtsvergessenheit sind auch die Briten nicht schlecht.

Ede & Ravenscroft - ein Schneider. Aber tatsächlich mal ein echtes Traidtionsunternehmen: wer seit dem 17. Jahrhundert englische Könige bei ihren Krönungen, und das Haus of Lords ausstattet, hat nun echte Tradition. Heute wird spannenderweise ein größerer Teil des Umsatzes gemacht, dass sie Uni-Absolventen-Abschlussfotos machen.

Und da ich ja gerade Stadtraum beschreibe: bei kaum einem Wikipedia-Artikel kommt man dem Alltag, den Menschen und dem was tatsächlich passiert, so nah wie bei den Straßenartikeln: da enstanden Eastcheap, die Great Tower Street, die Lloyd's Avenue und die Fenchurch Street.

Succesful days these were.