Freitag, 14. Oktober 2011

Geld vom Verein. Mitzeichner gesucht. #wmde #cpb

Es gibt Geld. Wie hier schon mal erwähnt, schuf Wikimedia Deutschland einen Topf, um Geld an/für/mit der Community auszugeben: das Community-Projektbudget. Die Community muss es nur beantragen. Heute ist Einsendeschluß für Projektideen, für die eigentlichen Anträge hat man noch ein bißchen Zeit. Und, oh yeah, ich habe Ideen. Aber..

Das Problem:

Es ist wahrscheinlich, dass ich im November für ein Präsidiumsamt antrete. Und es ist zumindest möglich, dass ich auch gewählt werde. Dann wäre ich also ein Präsidiumsmitglied. Und die Anträge wären Anträge eines Präsidiumsmitglieds. Und wie wir spätestens beim letzten Community-Projekt-Budget erfahren haben, sind solche Anträge mindestens schwierig.

Die Lösung:


Also würde ich gerne Anträge stellen, die ich persönlich stellen kann, ohne dass das Thema komplett erledigt wäre. Sprich: Anträge, die aus der ich mich als Person zurückziehen kann, ohne dass der Antrag dahinschwindet. Und das heißt wiederum: es wäre super, wenn noch mindestens ein weiterer Name beim Antrag steht.


Die Anträge:

Bibliotheksstipendien:

Soll fleißigen Wikipedianern die Mitgliedsgebühren in ihren Bibliotheken erstatten. Kostet nicht viel, ist sehr effektiv, und eine zielgenaue Form der Anerkennung. Anmerkungen: ein sehr ähnlicher Antrag befindet sich bereits im normalen Verfahren, wobei der Buschfunk da nichts gutes für den Antrag vermuten lässt.


Projekt Identität:

Wikipedia begann mit dem Anspruch, dass jeder alles kann. Nach 10 Jahren sozialen Zusammenballens haben sich längst Strukturen, und Hierarchien gebildet, entstanden unsichtbare Gräben und Wände. Das Projekt soll einen Diskussionsprozess in Gang bringen, in dem die Community sich dieser Gräben und Wände, bewusst wird, sie beschreibt, und vor allem weniger aufreibende und verzehrende Verfahren findet, mit ihnen umzugehen. Idealerweise stehen am Ende eines langen Klärungsprozesses klarere Rollendefinitionen und Anforderungsprofile.

Quellenarchiv:

Viel gesichertes und exsitentes Wissen geht der Wikipedia verloren, weil es nicht öffentlich belegt werden kann. Sei es dass Webseiten verschwinden, dass Dokumente nicht öffentlich sind, oder dass es unmöglich ist, gesprochenes/gefilmtes adequat wiederzugeben. Das Projekt soll die technischen und vor allem rechtlichen Bedingungen klären, unter denen es möglich ist, solche Belege (a) nicht-öffentlich zu archivieren, und trotzdem (b) sie so zur Verfügung zu haben, dass sie im Normalfall schnell und unkompliziert überprüft werden können. Im Archiv können beispielsweise Kopien von Websites gezogen werden, Filme gespeichert, Dokumente gespeichert werden etc.

Wikipedia trifft Urheberrecht:

Analog zu Wikipedia trifft Altertum, nur mit der aktuellen Forschung zum Urheberrecht.

Unabhängiges Bildarchiv:

Server für Bilder, die in Wikipedia eingebunden werden können, ohne vorher Zensurmechanismen zu durchlaufen.

Projekt Türen auf:

Soll eine klare und geregelte Institution erschaffen, die es Wikipedia-Fotografen ermöglicht, an verschlossenen Türen vorbeizukommen. Dazu gehört idealerweise alles vom ausfindig machen solcher Orte und spannender Termine, über die Acquirierung der Rechte bis zur Begleitung des Fotografen. Überschneidet sich stark mit der aktuellen Tätigkeit der Geschäftsstelle. Koordination Absprache mit Geschäftsstelle noch dringend nötig.

Evaluation:

Soll ein externes Verfahren schaffen, in dem einzelne Projekte oder Redaktionen oder andere Gruppen sich selbst extern im Hinblick auf ihre eigenen Ziele evaluieren lassen können. Wir machen viel, und engagiert, und vermutlich gut, wissen aber kein bißchen wie gut oder wie es besser ginge. Nicht ganz unproblematisch, dafür einen wirklich kompetenten Evaluator zu finden, aber das Projekt muss ja auch was machen.

Blick über den Tellerrand:

Budget, um aktiven Wikipedianern den Austausch mit Wikipedianern anderer Länder zu ermöglichen. Was gerade beim 4-Länder-Stammtisch erfolgreich stattfand, ließe sich ausdehnen. Sei es, dass man Wikipedianern Reisen zu Stammtischen oder größen Communitytreffen im Ausland bezahlt, sei es dass man übersprachliche Treffen in Deutschland veranstaltet.


Wer sich beteiligen möchte, kann sich unter der bekannten Adress melden:

Dirk Franke, Berlin-Schöneberg

Wikipedia-Autor und -Admin seit Ewigkeiten, mittlerweile immer öfter Wikipedia-Erklärer für den Rest der Welt

Hat seinen gmail-Account unter der Adresse dirkingofranke

Tel: Null-Eins-Sieben-Sechs-64601026

12 Kommentare:

sebmol hat gesagt…

Die Ideen klingen alle sehr interessant, nicht wenige davon würde ich auch gern im Rahmen des CPB gefördert sehen. Jedoch möchte ich eines zu bedenken geben: Antragsteller müssen sich nach der Bewilligung selbst um die Durchführung des Projekts kümmern. Wer also "mitzeichnet", leiht mehr als seinen Namen: er drückt auch seine Bereitschaft aus, das Projekt umzusetzen bzw. für dessen Umsetzung zu sorgen.

Übrigens: eintragen kann man sich für diese Projekte jetzt, selbst wenn man letztlich keine Anträge einreicht. Meine Empfehlung wäre also, die Mail auf jeden Fall zu schicken, auch mit dir als Antragsteller. Nur für die eigentlichen Anträge danach wäre es vorteilhaft, wenn die von jemand anders als einem (potenziellen) zukünftigen Präsidiumsmitglied kommen.

Raymond hat gesagt…

Zum Thema "Quellenarchiv" gibt es bereits eine erste Version einer MediaWiki-Extesion: "ArchivLinks": http://www.mediawiki.org/wiki/Extension:ArchiveLinks

Sie ist aus einem "GSoC"-Projekt entstanden: http://blog.wikimedia.org/2011/09/22/gsoc-students-reach-project-milestones/ und http://www.mediawiki.org/wiki/User:Kevin_Brown/ArchiveLinks

Pläne zur konkreten Umsetzung im Wikimedia-Universum sind mir aktuell nicht bekannt.

dirk franke hat gesagt…

@sebmol,

ja. deshalb auch so viele Ideen. Ich allein werde kaum 8 Anträge in der Zeit hinbekommen, geschwige denn die Projekte durchführen. Aber heute noch ein E-Mail schreiben, und dann zurückziehen, geht bedeutend einfacher als umgekehrt :-) Ich denke, wir sind uns da weitgehend einig.

Raymond,

danke. "Meine" Idee stammt auch irgendwo daher, nur erinnerte ich mich nur noch an "irgendwas mit Foundation oder so". Das erspart sehr viele Suche, und erhöht die Chancen eines umsetzbaren Antrags deutlich.

Ra Boe hat gesagt…

Dirk das schreibst Du was, daran habe ich nicht gedacht, denn ich habe einige Anträge eingereicht und wollte wie Du auch im Nov kandidieren, allerdings sind meine Wahlchancen durch Deine Kandidatur noch geringer geworden ;)

Also warte ich die Wahl erst mal ab. ;)

dirk franke hat gesagt…

Ra Boe,

würde ich auch. Zurückziehen kann man immer. Erstmal alles beantragen :-)

Anonym hat gesagt…

Ideen habe ich auch - tausende. Nur Bock, da im MOment nochmal den Idioten zu spielen, dem man öffentlich Vetternwirtschaft, Korruption und ähnlichen Scheiß vorwerfen kann - no, thanks!

kellerkind hat gesagt…

@necro: du kannst dich doch nicht für den rest deines lebens an einer döseligen e-mail von olaf s. aufhängen... und im endeffekt gehen dir dann ja die projekte flöten...
hmpf

@south das bibliotheksdingens kann ich übernehmen.

dirk franke hat gesagt…

So, da heute Abend noch Berlin-Stammtishc ist, ist die Mail heraus.

Beim Bibliotheksstipendium sind wir zu dritt, bei Identität und Tellerrand zu zweit, und der Rest läuft derzeit unter meinem Namen.

Anonym hat gesagt…

das mit den neuen Gesichtern hat viele Gründe, aber einer ist sicher, das wir alle drei Monate mindestens zwei neue Praktikanten haben....

dirk franke hat gesagt…

@Pavel,

Vielleicht solltet ihr nur noch Praktikanten nehmen, die man schon aus der Poetry-Slam-Szene kennen könnte ;-)

Martina hat gesagt…

"Blick über den Tellerrand" müsste (einzeln) aus dem Budget für Redaktionstreffen (WP:TREFF) finanzierbar sein. Halte ich auch für sinnvoller, weil dann die Organisatoren wechseln können.

"Wikipedia trifft Urheberrecht" finde ich extrem spannend. Das würde ich gerne - aber erst in die nächste Runde - einbringen. Nächstes Jahr sollte ich wieder genug Zeit haben (reiche schon ein Projekt ein und schaffe kein zweites).

Alupus hat gesagt…

Türen auf und Bilddatenbank finde ich eine gute Idee, meine (für diese Runde wohl zu späte?) Unterstützung wäre da, ggfls. halt auch als Antragsteller.