Donnerstag, 17. Februar 2011

Verschrobene Prioritäten

Heute hat der Journalist Nir Rosen seinen Job an der New York University verloren - und wahrscheinlich auch die Möglichkeit, bei seinen anderen Arbeitgebern (Atlantic, Washington Post, New Yorker u.a.) zu publizieren. Ursache waren einige Tweets, in denen er sich über Lara Logan und Anderson Cooper "lustig" machte. Logan wurde, kurz nachdem Cooper dort verhaut wurde, am Tahrir Platz in Kairo sexuell und tätlich angegriffen, Rosen wies zuerst darauf hin, dass sie eine "Kriegstreiberin" sei und meinte dann "it would have been funny if it happened to Anderson too."

Das ist eher kein Höhepunkt der Komik, und ganz sicher ziemlich geschmacklos. Ob sich ein Land, in dem Leute wie Bill O'Reilly, Glenn Beck, Sean Hannity und Greta Van Susteren sich Journalisten nennen dürfen, es sich leisten sollte einen tatsächlich kritischen Journalisten rauszuwerfen weil er sich im Ton vergriffen hat überlegt sich offenbar (siehe die Reaktionen hier) genau niemand.

Hauptsache es gibt keine Schimpfwörter oder gar Nippel im Fernsehen.

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