Samstag, 8. Januar 2011

Ich überlege ja einen Antrag zu stellen..

.. dass Wikimedia-Deutschland sämtliche aus dem Fundraiser/Spendenbanner kommenden Einnahmen direkt für die Verbesserung der Wikimedia-Projekte ausgeben muss. Und sich aus den frei eingeworbenen Spenden dann Geschäftsstelle, Assistenten, Projekte, Bücher und sonstiger Luxusklimbim bezahlen können.

Jemand Ideen wie man das sauber formuliert?

10 Kommentare:

Torsten hat gesagt…

Nimm "Geschäftsstelle, Assistenten, Projekte, Bücher und sonstiger Luxusklimbim" und Du hast die Satzung von Wikimedia :-)

Oder anders gefragt: was wären denn die Ausgaben, die einereits Wikimedia-Projekte verbessern, andererseits aber keinerlei Koordinierung, Buchführung oder Rechnungsadressen benötigen? Willst Du eine Tonne Geld in der nächsten Uni-Bibliothek aufstellen?

Anonym hat gesagt…

"Verbesserung der Wikimedia-Projekte" was dient der Verbesserung? Stipendien, Stammtische, Tools, 400 € an jedem Autor? Und wenn das Geld nicht ausgegeben wird und am Ende das Finanzamt die Gemeinnützigkeit aberkennt?

dirk franke hat gesagt…

Naja, an er Operationalisierung hapert es ja noch. Andererseits frage ich mich tatsächlich wie ein Verein mit Millionbudget und mittlerweile 16 (17?) Angestellten es nicht schaffen, dass Inhaltserstellung selber auch nur einen Deut besser oder einfacher geworden ist als 2006.

Direkt in die Wikipedia geht das Bücherstipendium, diverse kleinere Unterstützungen für Treffen und die Digitalisierungspauschale für Wikisource. Ist im Haushalt leider eher nicht nachzuvollziehen, dürfte aber zusammen eher niedrig Fünfstellig sein. Und nein, um das zu koordinieren, braucht man keine 16 Angestellten + 10 Vorstandsmitglieder.

Massive Fehlallokation. Wenn mir nichts besseres einfällt, dann muss halt die Schweizer(?) Lösung her, doch alles an die Foundation zu geben.

sebmol hat gesagt…

Wie entscheidest du, was in die Wikimedia-Projekte geht und was nicht? Wo ziehst du da die Linie?

Und warum wäre es besser, wenn das Geld komplett an die Foundation geht, wenn auch nur ein Anteil in die Wikimedia-Projekte geht?

Torsten hat gesagt…

Also formulieren wir es etwas um: Du willst keinen Verzicht auf Projekte und Strukturen, Du möchtest andere Projekte und Strukturen.

In Kürze kannst Du ja kandidieren :-)

Sören Brandes hat gesagt…

das kaum wegzudiskutierende problem bleibt halt weiterhin, dass die satzung des vereins vorgibt, freie inhalte zu fördern, während geschätzt 99 prozent der spender nicht wissen, was "freie inhalte" sind und halt spenden, weil sie wikipedia toll finden. das geld an die foundation weiterzuleiten, ist allerdings auch keine lösung, die haben nämlich dasselbe problem wie der verein.

Sören Brandes hat gesagt…

bzw. anders formuliert: wikipedia ist ein tolles projekt, das millionen von menschen kostenlos und werbefrei nutzen. diese nutzer spenden folglich gerne geld für wikipedia. der eigentliche betrieb kostet aber - u. a. weil wir alle freundlicherweise kostenlos arbeiten - viel weniger, als die leute tatsächlich spenden.

poupou hat gesagt…

obwohl wir alle freundlicherweise kostenlos arbeiten, würde ich behaupten, dass es noch eine menge möglichkeiten gäbe, dieses ehrenamtliche, freiwillige, kostenlose arbeiten angenehmer, praktischer, einfacher, nachhaltiger und "hochwertiger" zu gestalten.

desiderata wären z.b. die implementation eines tools, das die autoren innerhalb der aktuellen version nachvollziehbar macht. das würde imho die zusammenarbeit mit wissenschaftlern erleichtern, aber auch z.b. das management der METIS-gelder.

angesichts vielfach entgleisender schriftlicher kommunikation brauchen wir weiter in meinen augen viel mehr niederschwellige service- und weiterbildungsangebote für autoren und admins zu kommunikation und konfliktlösung. wenn ich an den beitrag des hexers zum problem des stewardnachwuchses denke, brauchen wir vielleicht auch fortbildung für leute, die sich für übergreifende thematiken interessieren, denn es ist fast unmöglich geworden, sich hier nebenbei einzuarbeiten, wenn man nicht, wie z.b. der hexer oder wir diskutanten hier, "mitgewachsen" ist. usw. mir fallen hier noch zig sinnvolle sachen ein, die wmde organisieren und finanzieren und damit unmittelbar die in WP, WS, WQ usw tätigen freiwilligen in ihrem engagement für diese projekte unterstützen könnte.

Sören Brandes hat gesagt…

völlig d’accord :-)

dirk franke hat gesagt…

Torsten,

ich hatte ja ernstlich überlegt, bin letztendlich aber davon abgekommen. Hat diverse Gründe, die ich bei Gelegenheit auch noch ausführen will, vor allem aber könnte ich dann wohl sowohl das Blog als auch meine "freie" Wikipedia-Arbeit einstellen. Irgendwie ist eine der negativen Seiten des Vereinsvorstandes ja, dass die viele fähige, nette und sympathische Menschen darin verschwinden und nie wieder gesehen werden..

poupou,

das wäre doch wirklich mal eine Aufgabe: sinnvolle Projektideen sammeln. Spontan hätte ich das öffentlich nutzbare Tool zur Autorenbestimmung, Bibliothekstipendien, deutlich einladenderer Zugang zum Lit-Stipendium, Projekte mit Museen und Wikipedianern, ein irgendwie gearteter Datenbank/Recherche-Service, irgendwie institutionalisiertes und verlässliches fact-checking. Muss man an allem noch arbeiten, aber da könnte ein Weg sein.