Dienstag, 11. Januar 2011

10 Jahre innovativer Tierschutz. Ungefähr eine Fabel.

Hm, da versuche ich vor einigen Tagen, mal ein paar Zahlen aus dem Ärmel zu kriegen, welches Wiki(p/m)edia-Geld sinnvollerweise wohin geht oder auch nicht, dann sorgt das schon für erregte Diskussionen in den Kommentaren.

Dabei ist das Geld-Posting, wie auch einige Andere, noch lautes Nachdenken. Irgendwas läuft sehr schief im Lande Wiki(p/m)edia. Und weil ich ja doch versuche mein Weltbild weitgehend frei von Superbösewichtern zu halten, scheint etwas so aus der Rolle zu laufen, ohne dass dies jemand will. Noch bin ich auf der Suche, was genau, aber auf jeden Fall scheine ich auf einen Nerv getreten.

Glaubt man den Kommentaren, scheinen besonders Gundula und Klaus Peter noch nicht ganz glücklich zu sein, und werfen mir vor Werd' mal konkret mit deiner Kritik und fabuliere nicht so viel rum.

Vielleicht gelingt es mir ja besser, mein Grundunbehagen deutlich zu machen, indem ich eine art Fabel erzähle:

Es war einmal ein neues Tierheim. In dem kümmerten sich viele Freiwillige um kleine und halb verhungerte Tiere. Sie versuchten dabei ganz neue Ansätze, spielten anders mit den Tieren, ließen jeden mitmachen und nahmen jedes Tier auf, das sie fanden. Weil aber das Tierheim nicht den behördlichen Vorgaben entsprach, gab es keinerlei Geld, sondern die Helfer mussten Gebäude selber errichten, die Tiere selber füttern, und wenn ein Tier zum Arzt musste, so fand sich immer jemand, der es aus eigener Tasche bezahlte.

Nun war aber dieses Tierheim sehr innovativ und gönnte Tieren bis dahin ungeahnten Freiraum und Beschäftigung. In erstaunlichem Tempo entwickelten sich die halbkranken und ausgehungerten Tiere zu prächtigen Exemplaren, spielten, kuschelten, und sprangen fröhlich herum. Allüberall über die Lande erregte es großes Aufsehen, die Leute strömten zu Scharen und wollten helfen.

So gab es einige engagierte Helfer aus dem Tierheim, die einen Verein zur Förderung innovativer Tierpflege gründeten. Dieser siedelte sich auf dem Gelände des Tierheims an, sein Büro regelte praktischerweise alle Belange des Heims, und alle Leute, die für das Heim spenden wollten, wurden an diesen Verein verwiesen. Das Büro betreute mal dieser und mal jeder, wer gerade Zeit hatte.

Nun gingen die Jahre ins Land. War das "Büro" ursprünglich ein Telefon in einer Ecke gewesen, so saß es nun in einem nagelneuen Anbau. Hatte anfangs mal dieser und mal jener das Telefon betreut, war nun die Tür abgeschlossen. Nur ab und zu drangen Gesprächsfetzen heraus. Immer wieder sah man Personen dort herumlaufen, die noch nie das Tierheim von innen gesehen haben. Gerüchteweise wären einige davon nicht mal in der Lage, einen Hund von einem Hamster zu unterscheiden.

Und während sich der Verein jedes Jahr, wenn es kalt war und fror, vor das Heim stellte, und mit Bildern trauriger Hunde Geld einsammelte, so weiß doch niemand genau wo dieses Geld bleibt. Während die Büros wachsen, und wachsen, und blinken, die Ausstattung immer erneuert wird und der Verein Gäste bewirtet, leeren sich im Heim langsam die Reihen. Im Tröpfchentempo verlassen die Tierpfleger die Hallen. Nur ab und zu kommt noch jemand dazu, mit Hunden oder Katzen zu spielen. Während aus dem Büro Gesprächsfetzen klingen wie "Projekt: Drachenfliegen für Terrier", fliegt mal wieder ein Helfer beim Tierarzt raus, weil er nicht mehr alle Rechnungen alleine zahlen kann. Die Ställe sind diesselben wie vor vielen Jahren, nur etwas verrotteter. Das Futter bleibt dasselbe, nur etwas fader. Und während das Heim so seinen Trott entlang geht, jedes Jahre in bißchen müder, jedes Jahr ein bißchen abgenutzter, lässt der Verein einen Bus quer über die Lande fahren, der die Wunder des innovativen Tierheims der Welt erklärt.

Und wenn sich einige zu Wundern beginnen, ob es denn nicht sinnvoller wäre, mehr Geld in Tierspielzeug und weniger in Busfahrassistenten zu investieren, kommt zur Antwort:

16 (oder mtwg. 17) Mitarbeiter in den Büros haben durchaus ihre Berechtigung - wobei wahrscheinlich nicht mal die Hälfte davon Vollzeitkräfte sind.
Bsp.: Erst mit die traurigen Hundefotos können (konnten) so viel Spenden eingenommen werden, womit wiederum ein Busfahrassistent bezahlt werden kann, der wiederum die mediale Aufmerksamkeit den innovativen Tierschutzgedanken sinnvoll lenken kann. Diese Aufmerksamkeit wird sich wahrscheinlich wieder durch verstärkte Anrufe & Mails bemerkbar machen, womit die Büroleitung wiederum ihre Berechtigung hat.


Im Heim versucht derweil eine Katze einem verfledderten Ballfragment wenigstens noch ein bißchen Spaß zu entlocken.

9 Kommentare:

Cornelius hat gesagt…

Amüsant, danke für diesen Beitrag :)

sebmol hat gesagt…

Deine Fabel auf die Wikipedia übertragen eröffnet die (nicht gerade unkontroverse) Frage, ob sich der Verein wirklich auf eine Weise um Wikipedia kümmern würde, wie du es hier anreißt. Vor nicht allzu langer Weile wären Wikipedianer auf die Barrikaden gegangen, wenn der Verein praktischerweise alle Belange der Wikipedia geregelt hätte.

Wurde der Verein denn nicht eher als separates Komplement zur Wikipedia gegründet, als Vehikel um das für freies Wissen zu tun, was allein online innerhalb der Wikipedia nicht geht?

H-stt hat gesagt…

Mit WissensWert seid ihr ja schon über die Wikipedia und die eigenen Projekte hinaus gegangen.

Wenn - und ich glaube dass das korrekt ist - die deutsche Community einfach viel weniger Geld braucht, als ihr durch die Spendenkampagne einnehmt, dann müsst ihr das Geld eben außerhalb für andere Projekte des "freien Wissens" ausgeben.

Oder ihr hättet die Spendenkampagne viel schneller stoppen müssen. Warum lief sie in de überhaupt drei Tage länger als international?

Ich habe den Eindruck, dass seit mindestens einem, eher schon seit zwei Jahren, das Problem des Vereins nicht ist, genug Spenden für die Kernarbeit einzuwerben, sondern das Geld zeitnah (Vorgabe der Abgabenordnung als Voraussetzung für die Gemeinnützigkeit) für satzungsgemäße Zwecke auszugeben.

Und in der Situation zickt jemand wegen der Kinderbetreuung auf der MV rum - zum Haare raufen.

Lösungsvorschläge:

1. Stellt eine Buchhaltungsfachkraft in Teilzeit ein und macht die Buchungen selbst, damit ihr tagesaktuelle Zahlen (wenn auch unter Vorbehalt) zur Verfügung habt - monatliche Abschlüsse des StB reichen nicht mehr. Personalbuchhaltung und Kontrolle muss zur Absicherung weiterhin beim StB liegen.

2. Stellt die Situation vollständig dar - entweder im geschlossenen Teil des Vereinswikis oder meinetwegen auch nur gegenüber einem ausgewählten Kreis von Leuten, denen ihr diesbezüglich vertraut. Dann sammelt Ideen und macht eine Vorstandsklausur.

3. Weitet die Angebote für Bücherstipendien und Datenbanken und so weiter aus. Organisiert Workshops für Autoren und Interessierte.

Achtet dabei auf das Verhältnis zwischen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen. Haltet die Hauptamtlichen so weit wie möglich aus den Inhalten raus.

4. Gebt Gelder außerhalb der WM-Projekte für freies Wissen aus. WissensWert sollte nur der Anfang sein.

5. Seid bei künftigen Spendensammlungen schneller im Feedback und hört auf, wenn die Ziele erreicht sind. "Mehr" ist in eurer speziellen Situation nicht mehr "besser".

Gundula Gause (diesmal alleine) hat gesagt…

Eines Tages beschlossen die ehrenamtlichen Tierpfleger, dass sie etwas tun müssten. Das Dach des Tierheims hatte mehr Löcher als Ziegel, sodass es regelmäßig durchregnete und es unglaublich windete. Sie beschlossen dafür Geld zu sammeln, denn selbst hatten sie meist nur wenig in der Tasche. Sie gingen mit ihrer Sammelbüchse rum, sammelten und sammelten und am Ende erhielten sie viel mehr Spenden als sie erwartet hatten.

So wurde mit dem Geld das komplette Dach erneuert, doch es blieb immer noch viel Geld übrig. Die ehrenamtlichen Tierpfleger fragten sich gegenseitig, wofür das Geld ausgegeben werden sollte. Doch sie waren sich nicht einig: Der eine wollte neue Handschuhe, der andere bessere Entlausungsmittel für die Hunde, wiederum einer bessere Eingangstüren und eine Klingel, damit neue Ehrenamtliche besser hinein finden könnten. Letztendlich waren sie sich nicht einig, sodass der Verein, der sich bisher nur mit einem in der Ecke stehenden Telefon abgab, die Verwaltung des Geldes übernahm.

Im darauffolgenden Jahr kam wieder zur Sprache, wozu das viele Geld ausgegeben werden sollte. Doch inzwischen hatte sich die Stimmung gedreht: Die ehrenamtlichen Tierpfleger waren der Ansicht, dass die Kollegen, die sich um den Verein kümmerten, sich das Geld aneignen wollten. Mehr Streit entbrannte, und es war schwierig die Gesamtheit der Tierpfleger von einzelnen Verbesserungen zu überzeugen, da jede Verbesserung gegen die andere ausgespielt wurde.

Gleichzeitig waren viele der Ansicht, dass erneut Geld gesammelt werden sollte, da die viele Spender fragten, ob die Erneuerung des Daches schon vollendet sei und sie für neue Solarzellen auf dem Dach und einem Schornstein erneut und mehr Geld spenden würden.

Das brachte noch mehr Streit, denn es gab Ehrenamtliche, die weiterhin Geld sammeln wollten, denn auch der Stall, die Katzenkäfige und die Bäder hatten eine Erneuerung von Nöten. Sie wollten jedoch weiterhin mit dem Dach um Spenden werden, da einzelne Details wie ein Tierkäfig weder die Spender interessieren noch für Spenden begeistern würde. Doch sagten viele andere Ehrenamtliche, dass man nicht mit dem Dach Spenden sammeln dürfe, wenn das Geld am Ende für Tierställe ausgegeben werden würde.

Uneinigkeit herrschte im gesamten Tierheim und es schien als ob nie wieder Einigkeit eintreten würde.

Tierpfleger hat gesagt…

Wenn wir z. B. einen Styroporball geschenkt bekamen, dann wurde uns das Gefühl vermittelt, daß wir da jetzt auf ewig dankbar sein sollten und am Besten noch einen Bückling machen für das Ding. Nicht daß ich Styroporbälle nicht mag, aber wenn ich anmerkte, daß es da auch evtl. besseres und billigeres Spielzeug für die Tiere gibt, daß sie auch wirklich fördert und fordert, hieß es "kein Geld", wenn ich nachhakte und auf meiner Meinung beharrte, z B. Kataloge mitbrachte und wurde ich mit Schweigen bestraft, wenn nicht gar angemeckert, daß ich "undankbar" sei und halt woanders hingehen solle, wenn es mir nicht passe. Dazu kam auch noch, daß die Tierheimleitung sich rechtlich nicht verantwortlich fühlte, wenn z. B. militante Tierschützer in der Nacht kamen und versuchten die Käfige zu öffnen oder die ehrenamtlichen Tierpfleger bedrohten. "Wir betreiben das Tierheim nicht" hieß es dann - das war durchaus rechtlich korrekt - das Grundstück und der Bau waren vom Mutterkonzern im fernen Amerika gebaut worden, die auch die Miete dafür zahle, aber das war es auch schon, für mehr waren sie nicht zuständig. Denn wenn es darum ging Spenden zu sammeln, waren es unsere Tiere, die sie abbildeten. Die Tierpfleger müssen bei Regen und Nässe selbst schaun, wie sie bei Nacht und Nebel zum Tierheim kommen und auch wieder heimfinden, Fahrkarte, Essen und Arbeitskleidung mußten aus eigenen Mitteln gekauft werden, während sich die Büroleute zur Arbeit fahren ließen und Parties für Geschäftspartner ausgerichteten. Viele der Tierpfleger sind nicht ausgebildet, sie behandlen die Tiere, obwohl sie es gut meinen, nicht gut, können nicht mit ihnen nicht umgehen, aber Fortbildungen müssen diese selbst aus eigener Tasche bezahlen, vom Förderverein kommen höchstens ein gesponsertes Mittagessen, für das alle aber im Gegenzug die nächsten 25 Jahre ganz dolle dankbar sein dürfen...
Viele Verbesserungsvorschlege seitens der Tierpfleger werden nicht gehört und noch weniger angenommen, einige mutmaßen, daß die mangelnde Zuwendung des Fördervereins wohl damit zusammenhängt, daß der Leiter selbst nicht wirklich weiß wo er mit dem Förderverein hin will, daß die Leute, die dort tätig sind, deswegen auch nicht wissen, was sie wirklich machen sollen, ausser die Tätigkeit des Büros gegen Kritik zu verteidigen, daß im Büro in Sachen Finanzen und Strategie ziemliches Chaos herrscht, die mit neuen und neuen Einstellungen kompensiert werden soll - aber das ist wohl nur üble Nachrede...
Nach erheblichen Druck kamen plötzlich mehr Angebote an die Tierplfeger aus dem Büro, aber die diese waren inzwischen sehr mißtrauisch geworden über die plötzliche Freundlichkeit, daß sie dem Frieden nicht trauten und die nur sehr zögernd ankamen, in unterschwelligen Angst, vom Förderverein instrumentalisiert zu werden, nach dem Motto: "Wessen Lied ich sing, dessen Brot ich ess." nicht weil das Büro wirklich die Tierpfleger und die Tiere fördern wollte, sonder einfach um Kritik auszuschalten.

Tierpfleger hat gesagt…

Die Tierpfleger müssen bei Regen und Nässe selbst schaun, wie sie bei Nacht und Nebel zum Tierheim kommen und auch wieder heimfinden, Fahrkarte, Essen und Arbeitskleidung mußten aus eigenen Mitteln gekauft werden, während sich die Büroleute zur Arbeit fahren ließen und Parties für Geschäftspartner ausgerichteten. Viele der Tierpfleger sind nicht ausgebildet, sie behandlen die Tiere, obwohl sie es gut meinen, nicht gut, können nicht mit ihnen nicht umgehen, aber Fortbildungen müssen diese selbst aus eigener Tasche bezahlen, vom Förderverein kommen höchstens ein gesponsertes Mittagessen, für das alle aber im Gegenzug die nächsten 25 Jahre ganz dolle dankbar sein dürfen...
Viele Verbesserungsvorschlege seitens der Tierpfleger werden nicht gehört und noch weniger angenommen, einige mutmaßen, daß die mangelnde Zuwendung des Fördervereins wohl damit zusammenhängt, daß der Leiter selbst nicht wirklich weiß wo er mit dem Förderverein hin will, daß die Leute, die dort tätig sind, deswegen auch nicht wissen, was sie wirklich machen sollen, ausser die Tätigkeit des Büros gegen Kritik zu verteidigen, daß im Büro in Sachen Finanzen und Strategie ziemliches Chaos herrscht, die mit neuen und neuen Einstellungen kompensiert werden soll - aber das ist wohl nur üble Nachrede...
Nach erheblichen Druck kamen plötzlich mehr Angebote an die Tierplfeger aus dem Büro, aber die diese waren inzwischen sehr mißtrauisch geworden über die plötzliche Freundlichkeit, daß sie dem Frieden nicht trauten und die nur sehr zögernd ankamen, in unterschwelligen Angst, vom Förderverein instrumentalisiert zu werden, nach dem Motto: "Wessen Lied ich sing, dessen Brot ich ess." nicht weil das Büro wirklich die Tierpfleger und die Tiere fördern wollte, sonder einfach um Kritik auszuschalten.

Marcus Cyron hat gesagt…

Achja, Damals™, die Gute Alte Zeit™. Alles war ja so einfach. Und dann kam die Bahn, die mit ihrer schrecklichen Geschwindigkeit den Menschen zerreißt. Ach ne? Na dann eben das Auto! Auch nicht? Na irgendwas muß uns zerstören. Wir werden schon etwas finden, den Veränderung ist natürlich schlecht. Denn Damals™ war es ja alles so super...

Anonym hat gesagt…

Die Weiterführung von Gundula Gause ist schon recht treffend, danke dafür - allerdings frage ich mich die ganze Zeit, ob ich als eigentlich weiterhin Tiere pflegen darf oder ob ich nicht schon längst von den damaligen Tierpflegerkollegen als rattiger Verräter an die Verwaltung abgestmpelt bin ... schade eigentlich um die Schützlinge, Tierpflegen hat zumindest mir immer Spaß gemacht, ebenso wie die Bedienung des Telefons.

dirk franke hat gesagt…

Necro,

ich wüsste niemand, der dich als "verräter" sehen würde. eines der probleme ist ja, dass leute "innovatives tierpflegen" in der welt verbreiten, die möglicherweise mühe haben eine katze von einem opussum zu unterscheiden. wenn das büro nur ab und an mal ein paar spieleinheiten mit kleinen kätzchen einlegen würde.

Marcus,

klar war damals alles besser, "allem anfang liegt ein zauber inne", der ist nu weg. ansonsten irritiert mich ja nicht, dass es schlechter wird, sondern dass es so komplett stagniert, obwohl theoretisch vielvielmehr mittel da sind als anno sonstwo.

Gundula,

das klingt tatsächlich nach der lösung: 10 tage spendenbanner, dann kriegt die foundation das geld für die technik und aus. wobei ja weniger die frage ist, dass "falsches" gemacht wird, sondern eher dass niemand so richtih weiss was überhaupt gemacht wird und was nicht. das einzige was relativ deutlich ist, dass in der tierpflege keine veränderungen zu sehen sind, egal wieviel gespendet wird.

sebmol,

alle fragen zwischen verein und wikipedia sind kontrovers :-) das hat diverse gründe, liegt aber nicht unwesentlich an der zwitterstellung des vereins, der irgendwie zuständig aber nicht verantwortlich, der de-facto-vertretung nach aussen ist, im zweifel aber immer nicht zuständig ist.

Ursprünglich sollte der Verein meiner Erinnerung nach vor allem eine Konto- und eine verbindliche Telefonnummer einrichten, damit "das Außen" in Deutschland mit Wikipedia überhaupt in Interaktion treten kann.

Die Foundation war weit weg und hatte einen halben Angestellten, erstmal sollte er die Foundation-Rolle übernehmen.

Nun ist WMF mittlerweile groß genug, dass das nicht mehr nötig wäre. Da der Verein aus allerlei Gründen auch immer eine deutliche Wand zur Wikipedia gezogen hat, hängt er nun im Limbus. Für die "freie Förderung freien Wissens" wären die Spendenbanner zumindest sehr fragwürdig, zur Projektförderung ist das alles schwierig.

Die Vision war schon mehr als Wikipedia, - wobei die Community damals deutlich visionäre und mehririger war als heute - aber eher im Sinne von "Wikipedia so viel wie geht und wir helfen auch anderen" als "Wikipedia sammelt für andere."

Tierpfleger,

ja.